Zeiten der Corona

 

Am 13. August starten wir unsere 2. Etappe der Corona Reise. Nachdem Finnland für die Schweizer ein Einreiseverbot verhängt hat, bleiben nicht sehr viele Möglichkeiten. Wir versuchen es mit Italien und evtl. Griechenland.

 

13. 8. Unser erster Übernachtungsplatz ist noch in der Schweiz beim Südportal des San Bernhardino Tunnel.

14. 8.: Autobahn bis nach Milano. Danach über Pavia, Voghera zum Passo de Penice. Sehr schöne Fahrt und ein prima Plätzchen gefunden. Ja, eigentlich ein schöner Platz - nur - mit einem kleinen Problem. Nimmst du das kleine Weglein ins Gehölz triffst du unweigerlich auf die 5-lagigen Ultrasoft schön verteilt im Gebüsch. Schade!

 

16.8. Entlang der Trebbia mit vielen schönen Badespots. Weiter südwärts. Bei einem Busstopp lassen wir die Autokolonne passieren und hören beim Losfahren ein seltsames Geräusch. Metall. Kommt sicher nicht von uns – denken wir!!!

 

 

Angekommen beim Hafen PP in Genova, ruft mich Andreas nach hinten und – da fehlt doch was! Mogli ist kürzer als üblich – wo ist unser Aufprallschutz? Das Ding ist weg. Wir sind entsetzt, und hoffen dass das Teil nicht mitten auf der Strasse liegt, sondern bei dem Busstop – und dass es noch da ist.

 

30 km zurück – und Glück im Unglück – da liegt das Teil samt Befestigungen. Festbinden und zurück nach Genova zum PP.

 

 

 

17.8. Der Spiessrutenlauf beginnt hier und jetzt: Suchen im Netz. Fragen bei der Policia. Die Polizistin ohne Maske rückt mir viel zu nahe und meint, die nächste Bude, die das reparieren könne, sei in Bologna!! Bologna????!!!!! Die hat wohl eine Schraube locker! Hilfe bekommen wir kaum. Ferragosta – vieles zu bis Ende August.

 

 Wir irren weiter durch Geonvas Strassen folgen immer den Ratschlägen der Einheimischen. Auf einem Polizeiposten finden wir endlich eine gute Seele. Er beginnt herumzutelefonieren. Gibt uns eine Adresse. Dort sieht sich der freundliche Garagist den Schaden an und bedauert sehr, dass er uns nicht helfen kann und fängt an zu telefonieren. Endlich bekommen wir eine Adresse.

Holen Mogli und fahren dahin. Der Fachmann meint wir sollen morgen früh kommen, er müsse die Elektronik vom Auto schützen. Wir erklären ihm, dass wir das ganze Teil vom Auto wegschrauben können für die Reparatur. Er versteht nicht – also fangen wir an zu schrauben – und nun versteht er. Und alles geht ruckzuck zackzack und wir haben einen frisch verschweissten Auffahrschutz. Juhee die Reise geht weiter! Vorerst noch einmal zum PP in Genova.

 

18.8. Was für ein Horror der Küste entlang. Ferienzeit. Alles voll. Enge Strassen, alles vollgeparkt, 3m hohe Tunnels – nichts für Mogli. Irgendwie schlängeln wir uns das kurvige Strässchen hinab nach San Margherita wo wir beim Sportplatz einen PP finden. Mit den Klappvelos nach Rappalo, Boot nach Portofino und mit den Velos zurück zum Mogli.

 

 

19.8. Wir flüchten Richtung La Spezia über den Passo del Bocco. Hier wird Marmor abgebaut. In Sarzana übernachten wir am Fluss.

 

20.8. Zum schiefen Turm von Pisa fahren mit dem Bus während Mogli auf einem Stellplatz in Stadtnähe wartet. Pizzaessen und dann wollen wir mit dem Bus zurück. Fährt nicht mehr. Ein Einheimischer hat Mitleid mit uns und bringt uns zum Mogli. Grazie mille!!!!

 

 21. 8. Weinberge, Olivenhaine und vertrocknete Sonnenblumenfelder begleiten uns durchs toskanische Hinterland. Dazwischen die kleinen schönen Bergdörflein Cascina und Volterra. Einen Stellplatz finden wir unterhalb der Stadt.

 

 

22. 8. Türme und enge Gassen prägen das Bild von San Gimignano. Unterhalb der Stadtmauern finden wir ein Nachtplätzchen mit toller Aussicht.

 

 

23. 8. Staubtrocken ist die Landschaft. Kein Bach führt Wasser, die abgeernteten Felder wirken wie eine Wüstenlandschaft. Irgendwie faszinierend. Unsere Route führt über Siena, Montepulciano nach Castiglione am Lago Trasimeno. Wir sind überrascht es hat keine Touristen. Schlafen auf dem PP am See wie die Götter.

 

 

24. 8.  Spontan checken wir auf dem nahen Camping ein. Ein Schritt und wir sind im handwarmen See. Herrlich – so soll es sein. Wir legen einen Ruhetag ein, geniessen den Pool und arbeiten an der HP. (Endlich!)

                                                 

25.8. Mit den Leoparden (Falträder) fahren wir am Morgen ins Dörfchen. Gegen Abend fahren wir los mit Ziel Assisi. Wunschdenken – denn die mögen hier keine Camper. Die PP sind leer doch wir kommen nicht rein.  Der Automat spukt die Ticktes für die PWs problemlos aus, doch bei den Campern streikt er. Kurz entschlossen fahren wir weiter nach Spello. Hier sind wir willkommen. Ein herrlicher PP mit Zugang über Treppen und Lift in das wunderschöne kleine Bergdorf. Geht doch!

 

 

26.8. Gespenstig wirkt Muccia. Der grosse PP ist komplett leer und kein Mensch weit und breit. Wir brauchen eine Kaffeepause. Ein Schild weist auf ein Café – geschlossen. Der Polizeiposten ist verlassen, die Pizzeria verrammelt… die kleinen Gassen abgesperrt, es herrscht eine unheimliche Stille, wir sind in einer Geisterstadt. Nun erst bemerken wir die Risse in den Hausmauern, Fassaden gestützt durch  Balken, Drahtseile um die Gebäude zusammen zu halten. Ein Schild weist auf das Erdbeben von 2016 hin. Mit Epizentrum Amatrice und wir sind noch über 100 km davon entfernt. Mit einem seltsamen Gefühl reisen wir weiter. Durch Visso danach nehmen den Pass in die Hochebene von Castelangelo im Sibillini NP unter die Räder. Wir übernachten an der Passstrasse.

 

27.8. Die Erdbebenschäden sind auch in Castelluccio gut sichtbar. Wunderschön ist das kleine Dorf in die Hochebene eingebettet. Eine Welt zum verweilen. An einem kleinen Strässchen mit Aussicht und Sonnenuntergang vom Feinsten finden wir wiederum einen ruhigen Nachtplatz.

 

 

28.8.Früh am Morgen steigt der Nebel übers Tal. Die Passhöhe ist nicht weit und eine kleine Wanderung entlang der Bergflanke belohnt uns mit herrlicher Aussicht. Weit kommen wir heute nicht, die Landschaft ist atemberaubend. In dieser herrlichen Bergwelt übernachten wir auf einer kleinen Anhöhe bei Vollmond.

 

 

29.8. Die Tore einer Kirche hängen schräg in den Angeln und im Innern liegen die Bänke kreuz und quer durcheinander. Die Glocke wurde in einem Provisorium installiert. In einem anderen Gebäude hängt ein Kochherd frei über der Ruine. Da noch ein Tisch und ein Schrank. Überall Zeichen vom ehemaligen Leben. Sehr bedrückend. Die Schäden des Erdbebens begleiten unsere Fahrt. Die Menschen haben sich ausserhalb der Mauerreste in Behelfsdörfern eine neue Existenz aufgebaut. Blumenkästen und kleine Gärten sind zwischen den Holzbauten – alles liebevoll gepflegt. Ein Laden, Ein Café. Eine Pizzeria… das Leben geht weiter. Und auch für uns geht’s weiter – an den Lago die Compotosta. Es ist Wochenende und wir finden einen Platz zwischen den italienischen Wochenendcampern am Strassenrand nahe am See.

 

 

30.8. Cäsar spricht uns an. Er war in der Schweiz und hat Heimweh das erzählt er uns am Seeufer. Wir sind schon einige Km gefahren, als er uns in seinem kleinen blauen VW überholt, winkt und uns stoppt. Wir sollen mit ihm Spaghetti essen. Und er führt uns in ein Lokal über dem See. Hier essen die Einheimischen. Hier gibt es Spaghetti wie sonst nirgends. Hier gibt es die beste Aussicht auf den Gran Sasso. Danke Cäsar. Am Abend erreichen wir Aquila bei strömendem Regen. Unheimlich glänzen die regennassen Gassen der Altstadt, hohe Hausfassaden mit leblosen Fenstern, verrammelte Hauseingänge, Stille, jeder Schritt hallt wider, nur ein paar vereinzelte Pfunzeln werfen ein schwaches Licht aufs Pflaster. Wir übernachten auf einem PP mitten in der Stadt und es regnet noch immer.

 

31.8. Und am Morgen regnet es noch immer. Wir peilen ein Einkaufszentrum mit Internet an. Gegen Abend klart es auf und wir fahren bzw. verfahren uns. Falsche Strasse. Macht nichts – wir nehmen die Abkürzung zur richtigen Strasse über die Hügel. Und das wird abenteuerlich, denn es ist eng – sau eng und die Äste hängen tief. Armer Mogli. Doch der einsame Nachtplatz mitten in der Natur belohnt uns wieder mal mit grandioser Aussicht.

 

 

01.9. Mogli braucht kein Diesel. Toll – oder ? … die Tankanzeige ist schon längere Zeit auf halbvoll. Nach einer kleinen Wanderung in eine Schlucht bei Sulmona fahren wir mit einem komischen Gefühl und einem wachsamen Auge auf die Tankanzeige in den Majella NP. Hoch hinaus auf die Passhöhe des San Leonardo.  Die Tankanzeige immer im Blick, doch da regt sich gar nichts. Der Blick in den Tank auf der Passhöhe ist nicht so erbauend.  Kein Problem – denn wir können umpumpen vom 2. Tank in den Fahrertank. Doch – es ist immer dasselbe – benötigt man etwas dringend funktioniert es garantiert nicht! Also erst mal schlafen.

 

 

02.9. Manuell umpumpen. Glücklicherweise haben wir einen Kanister und eine Reservepumpe dabei. In Campo die Giove überteuerten Diesel tanken. Nebenstrassen eng kurvig und zu schmal, Wendemanöver auf kleinstem Raum und wieder verfahren wir uns. Dann noch ein Bergdorf immer in der Hoffnung, dass wir um die Hausecken und die tief hängenden Balkone kurven können. In Palombaro parken wir auf einem verlassenen Gelände. Wäsche waschen, duschen, schlafen.

 

 

03.9. Das tönt doch gut: Passo Lanciano. Es geht hoch hinaus und hinten runter. Und schon sehen wir ins Tal. Wo ist den nur die Passhöhe? Wir sind zu weit gefahren. Aber eine schöne grosse Wiese verlockt uns zum Bleiben. Hier verbringen wir den Rest des Tages und die Nacht.

 

 

04.9. Zurück zum Passo Lonciano und diesmal erwischen wir den richtigen Abzweig. Die Strasse windet sich bergauf höher und höher. Von oben überblicken wir das Meer, Pescara, die Grandi Sasso, die grandiose Bergwelt rundum. Ich steige noch schnell auf einen Hügel und die Aussicht ist unbezahlbar. Zum Colle Civita. Hier hängen die Äste wieder mal ganz schön tief und Mogli steckt so einige leichte Kratzer ein. Wir sind froh als wir endlich wieder breitere Strassen nach Caramanico haben. Perfekter PP mit Lift zum Dorfzentrum.

 

 

05.9. Das Valle Orfento liegt in einer Schlucht. Per Pedes machen wir uns auf eine 3stündige Wanderung. Erst am Hang entlang dann in der Schlucht am Bach entlang. Dieser verändert sich ständig. Rot, grün, blau, wild, zahm. Immer wieder kleine Holzbrücken und Plätzchen zum verweilen. Wir fahren auf die Passhöhe vom San Leonardo zu unserem Schlafplätzchen in den Bergen.

 

 

06.9. Eingebettet in den Bergen mit 3 hohen Türmen und engen Gassen liegt Pacento. Ein Fotomotiv vom Feinsten. Die Strasse über den Colle di Sagittario führt dem Felsen entlang zum Lago di Scanno. Am Ufer herrscht Sonntagsausflugsstimmung ganz Italien scheint auf den Beinen zu sein. Und wir sind mittendrin. Schwimmen, Lesen und auf dem grossen PP übernachten.

 

 

07.9. Weiter nach Villagio Barreo. Früh am Morgen erreichen wir einen Naturcampingplatz. Fahrpause. Und am Abend kommen die Hirsche auf den Platz zum grasen.

08.9. In der Hoffnung mit Mogli bis ans Wasser zu kommen zweigen wir in Barrea auf eine Nebenstrasse ab. Geht fast aber nicht ganz. Über einen kleinen Waldpfad erreichen wir ein traumhaftes einsames Plätzchen am Lago Barrea. Passt.

 

 

09.9. Bye bye Abruzzo wir fahren Richtung Meer. Auf der Passhöhe des Passo Gaio lockt ein Schild mit Panini. Das gönnen wir uns doch. Wir erhalten eine Scheibe Brot ohne Butter mit 3 Scheiben Salami on top für 5 Euro!!!! Während unserer Mahlzeit hören wir ständig ein klagendes Miauen. Wir retten die schwanzlose Katze vom Baum. Auf der gut ausgebauten Strasse zwischen Alfedana und Iserma wechseln sich Brücken und Tunnels ab. Wir staunen über die italienische Baukunst. An der Tankstelle erhalten wir ein Panini mit reichlich Käse, Tomaten, Pilzen Butter für 2.50 Euro. Im Tal haben wir 38°! Die Landschaft ist knochentrocken und es brennt, es brennt überall in den Wäldern. Dazwischen die Hügel mit den Castelli und im Tal verlassene halb verfallene Häuser. Und Abfall. Abfall überall – an den Strassenrändern in den Feldern, kein Fleck ohne Abfall! Der Unterschied zwischen dem nördlichen und dem südlichen Italien ist deutlich spürbar. In Maddaloni pflücken wir Tomaten, kochen Spaghetti mit der Ernte und wollen auf einem PP vor einem Cafe schlafen. Irgendwie stört uns der Verkehrslärm,

 

 

10.9. Unsanft werden wir geweckt als wir bemerken, dass hier der Umschlagplatz für Abfallentsorgung ist. Kleine Lastwagen karren auf den Ladeflächen sackweise Abfall heran um diesen mit entsprechendem Geräuschpegel in den grossen Kehrichtwagen umzuladen. Und nun kommen noch ganze Säcke dazu, welche die kleinen Laster auf der ungesicherten Ladefläche verloren haben. Wir nähern uns Pompeij. Obst- und Gemüsestände überall, fruchtbare Felder, die Vulkanerde bringt reichliche Ernte und das zum Teil mitten in der Stadt. Vor den Toren der Ausgrabungsstätte checken wir im Zeus Camping ein. Nachmittags Besichtigung von Heraklion.

 

 

11.9. Keiner kommt auf den Vesuv ohne Reservation. Nachdem wir diese Zangengeburt erfolgreich hinter uns haben, geht es per Bus zum Vulkan, ein kleiner Fussmarsch zum Krater und wir sind oben. Im Camping endlich, endlich wieder ein wenig Zeit für die HP.

 

12.9. Dem Meer entlang Richtung Süden. Am Strand von Malibu finden wir ein schönes Plätzchen.

 

 

13.9. Alles was Beine hat ist unterwegs zum Strand. Es ist Sonntag. Kurzum wir mieten 2 Liegestühle mit Sonnenschirm und machen’s wie die Einheimischen an einem Sonntag. Auch die nächste Nacht bleiben wir, da es schön ruhig ist.

14.9. Weiter am Meer entlang bis Pioppio. Und wieder bleiben wir am Strand – es ist so schön einsam, so soll es sein.

 

15.9. Ein unfreiwilliger Abstecher in die Berge, dank eines gesperrten Strassenabschnitts führt uns durch enge Strassen durch die brennenden Wälder. Auf einem Hügel entdecken wir eine Ruinenstadt und erkunden die alten Gemäuer. Stellplatz in Palinuro.

 

 

16.9. Der Bootsausflug zu den Grotte Azurro ist ok, haut uns aber nicht von den Socken. Am Schlafplatz bei Marata mit Aussicht aufs gegenüberliegende Ufer schimmert mitten in der Nacht ein oranges Licht. Es brennt! An mehreren Stellen. Unheimlich flackern diese Feuer in der Nacht.

 

 

17.9 Die Fahrt nach Tropea ist eher langweilig – überall brennt es und die Strände sind einfach nur Strände. Tropea ist uralt aber wunderschön. Hoch oben auf dem Fels tront das kleine Dorf. Wir übernachten am Strand bei den Fischerbooten.

 

18.9. Auf einem kleinen Camping am Fusse des Felsens checken wir ein. Der Strand vor der Haustüre und mitten ins Dorf führt eine Treppe.  Am Abend gibt es Live Music. Tropea Blues.

19.9. Faulenzertag in Tropea. Strand und abends wieder Blues.

 

 

20.9. Am Capo Vaticano entdecken wir einen kleinen Pfad zum Sandstrand. Schnorcheln im warmen Wasser und geniessen den herrlichen Tag. Am Abend fahren wir durch einige grosse Dörfer am Meer. Die Bevölkerung ist Schwarz. Flüchtlinge aus Lampedusa? Hier trauen wir uns nicht zu übernachten und fahren auf eine Raststätte. Schlafen ungestört und ruhig.

 

 

21.9. Sizilien – wir sind da und schon bald schlängeln wir uns mit Mogli durch die engen Strassen der langgezogenen Küstendörfer. Oft wird es knapp da an den unmöglichsten Stellen parkiert wird. Kaum ist ein Dorf hinter uns kommt schon das nächste. . Kein schöner Anblick. In Lotojanni teilen sich Mogli und die Fischerboote über Nacht den Strand.

 

22.9. Wir wollen nach Taormina und steuern Mogli die kurvige Strasse hoch Richtung Städtchen,  ..wollen wir.. können aber nicht. Zu gross. Also wieder mal ein Wendemanöver auf kleinstem Raum – und nun? Taormina wollen wir besuchen, nur wie? Kein PP für Mogli weit und breit. Planlos kurven wir herum und enden an einer Bushaltestelle mit PP. Wie cool ist das denn??? Rein in den Bus – hoch ins Dorf! Wow! Wenn doch alles so einfach wäre! Und hier, ja hier, entdecken wir doch schon am ersten Tag die Arancinis. Mhhh leeecker, wenn das nur gut geht! Am Nachmittag fahren wir in den Etna NP. Die Gola Alcantara sieht ganz spannend aus. In knietiefem Wasser geht es in die Schlucht. Sehr erfrischend!! Danach weiter in die Berge. Es beginnt zu regnen und wird langsam dunkel!! Wir brauchen ein Plätzli. Das finden wir unter 3 grossen Bäumen. Ganz kuschelig … vorerst… doch dann…. Blitz, Donner, Blitz und der nächst folgt sogleich. Von allen Seiten. Unter den kuscheligen Bäumen fühlen wir uns nicht mehr sicher und fahren ein paar Meter vor, bleiben im Fahrerhaus, während das Unwetter um uns herum  tobt. Wir sind nicht traurig, als es endlich still wird.

 

 

23.9. Die Müllhalde links und rechts der Strasse trübt die Schönheit der fruchtbaren Landschaft. Trauben und Äpfel sind reif, Kastanien, Hagebutten, Birnen alles wächst auf der fruchtbaren Vulkanerde. Doch je näher wir dem Etna kommen, je karger wird die Landschaft und plötzlich sind wir mitten in den Lavafeldern. Eine eindrückliche Landschaft empfängt uns. Auf der Höhe wird der Etna vermarktet. Souvenirstände, Imbissbuden, Tour Angebote eine Seilbahn und ein kostenpflichtiger PP. Wir steigen auf einen der nahen Krater, überlegen ob wir morgen die Bahn und mit dem 4x4 Unimog  (Touriangebot) zum Etna sollen. Entscheiden uns dagegen. Weiter unten finden wir unser Plätzli mit Aussicht auf den Etna. In der Nacht entdecken wir sogar einen Feuerschweif entlang der Bergflanke.

 

 

24.9. In rauchender Pracht präsentiert sich der Etna  heute  morgen.  In Richtung Küste lotst uns das Navi wieder mal kreuz und quer durch engste Dorfstrassen. Um hundert Ecken haben wir das Gefühl wir fahren im Kreis. Dann Autobahn und zügig gen Süden. Kreuzfahrtschiffe ankern in den Häfen von Augusta und Siracusa, also machen wir einen Zwischenstopp. Schön, doch uns gefallen die kleinen Dörfer weitaus besser. Wir übernachten in Avola auf einem Strand PP.

 

 

25.9. Der südlichste Punkt unserer Reise ist erreicht. Capo Passero. Am Meer finden wir schon früh einen tollen Platz am Strand. Wir bleiben. Ein paar weitere Wohnmobile gesellen sich dazu. Und dann frischt der Wind auf und es fängt an zu blasen. Sturmwarnung, die Wohnmobile flüchten. Es ruckelt ganz schön und um 1 Uhr nachts flüchtet auch der letzte. Mogli trotzt dem Wind – wir harren aus.

 

 

26.9. Gewaltige Wellen schleudert das Meer ans Ufer und es stürmt noch immer. Was für ein Anblick. Wir fahren landeinwärts nach Ragusa Ibro. Ein Blickfang sind die pastellfarbigen Häuser die sich an den Fels schmiegen. Da die offiziellen PP alle schräg sind, parken wir entlang der Strasse und verbringen eine überraschend ruhige Nacht.

 

 

27.9. Den Tränen nahe ist das junge Mädel, das uns rammt. Viel zu früh schert sie nach dem Überholen ein. Es kracht. Sie macht eine Vollbremsung vor Mogli. Andras reagiert zum Glück, sonst wären wir glatt noch in den Kleinwagen gedonnert. Bei dem hängen die rechten Rücklichter traurig an ein paar Kabeln und die Seite ist verbeult. Mogli ist unversehrt. Das Mädel hängt verzweifelt am Handy und weiss nicht weiter. So gut es geht beruhigen wir sie, bringen das Rücklicht provisorisch an und wünschen ihr Glück. Vermutlich kurz nach dem Führerschein ihr erstes Auto. Am Strand Sturm, in den Bergen Regen, in den Wäldern Feuer so entscheiden wir uns für einen Schlafplatz an einer Tankstelle um beim Aussteigen nicht im Morast zu landen.

 

 

28.9. Dem Verfall preisgegeben ist die Strandbar in Marina di Palma. Die Folgen von Corona? Eine dicke Staubschicht liegt über Tisch und Tresen. Die Speisekarte und Weinflaschen zeugen von besseren Zeiten an diesem wunderschönen Sandstrand

 

 

29.9. Das Valle dei Templi sehen wir schon von weitem. Natürlich ist der PP kostenpflichtig und Eintritt bezahlen wir auch. Unseres Erachtens ist der zu hoch, verglichen mit Pompeij. Die Tempel und der Garten sind schön aber nicht umwerfend. Die Sacla dei Turchi wollen wir im Abendlicht sehen, doch die PP entlang der Strasse sind zu eng. Aus der Not parken wir am Fusse des Hügels und entdecken, dass wir dem Strand entlang ebenfalls an die weissen Treppen gelangen. Und auch hier wieder Spuren von Corona. Der braungebrannte Mann sitzt ganz allein auf seinem Strandstuhl und unterhält die Vorbeigehenden mit seinen Geschichten. Beim Eindunkeln fahren wir ausserhalb der Ortschaft an den Strand, Mogli darf ein paar Spuren im Sand ziehen und wir geniessen den Mond.

 

 

30.9. Schön soll es sein, das Capo Bianco. Ist es auch. Wir gönnen uns einen Camping und Mogli steht auf einem feinen Plätzchen direkt am Strand. Und wieder eine Mondnacht vom Feinsten.

 

 

1.10. Das war knapp. Die Ausfahrt vom Camping ist eng und im rechten Winkel. Links eine rostige Dachrinne rechts die Mauer und auf der Seite ein Auto, sodass wir nicht ausholen können. Langsam nähern wir uns dieser Falle und schon kommt einer angehüpft und fuchtelt mit den Armen. Wir dürfen nicht so nahe an die Mauer fahren, der Bodenablauf trage unser Gewicht nicht. Er will uns eine andere Ausfahrt öffnen. Dazu müssen wir aber rückwärts fahren und hinter uns warten Büssli und Womos  und die kommen an uns nicht vorbei. Der Typ winkt und winkt – wie blind ist der denn, bitte??  Ich bitte ihn ein 2. Mal das Auto weg zu stellen und endlich checkt er es, Ich kann ausholen, ah geht doch. Ciao.

 

Doch das Capo Bianco bietet mehr. Den Klippen entlang führt ein Weg mit Abstieg zum Strand. Die weissen Felsen sind eine Augenweide und die Auslöser der Kameras haben Hochbetrieb. Weiter in die Berge nach Ribera. Von hier blicken wir in ein schönes Tal. Also Blinker raus und einfach mal drauflos fahren. Wieder in die Höhe mit herrlichen Ausblicken über die Olivenhaine. Weiter bergauf in eine karge Landschaft und wieder abwärts. Es wird nie langweilig bis nach Caltabellotto wo wir auf einem PP übernachten, während die Traktoren tonnenweise Oliven ankarren.

 

 

2.10. Der Fels über dem Dorf lockt. Nach dem Sonnenaufgang schnell mal hoch. Tolle Aussicht auf das Dorf.  Auf dem PP treffen wir Giuseppe. Wo bekommen wir das beste Olivenöl Siziliens? Er zeigt es uns und noch viel mehr. Fährt uns in seinem Auto kreuz und quer durch die engen Gassen von einem Aussichtspunkt zum nächsten. Wow, mille grazie, Giusppe.

 

 

3.10. Reben, lauter Reben liebevoll in Reihen, dazwischen Olivenhaine. Das Strässchen hat es in sich. Wir versuchen die Löcher zu umfahren, an abgebrochenen Strassenstücken vorbei zu kommen begutachten die moroden Brücken. Wir rechnen damit, dass wir irgendwann umdrehen müssen.  Doch wir erreichen eine grössere Strasse zur Küste. Phuuu. Es stürmt gewaltig und wir stellen Mogli beim Torre die Mezza in den Windschatten des Turms.

 

 

4.10. In der Altstadt von Trapani gönnen wir uns sizilianische Spezialitäten. Nur ein Katzensprung entfernt ist Erice. Wow. Sonntag in der Nachsaison und der Tourismus boomt. Wir sind inmitten der vollgestopften kopfstein bepflasterten Gassen. Eine Konditorei an der anderen, Süssgebäck, Marzipan in allen Farben, Souvenirs, Trüffelgeschäfte, Weinhandlungen, alles schön präsentiert das volle Programm. Dazwischen die imposanten Kirchen, Klöster und Burgen. Auf einem kleinen PP mit Zugang zur Altstadt übernachten wir.

 

 

5.10. Ein paar verspätete Touris geniessen in San Vito Lo Capo den schönen Sandstrand. Über Naturstrassen durch den Nationalpark Cofano nach Scopello. Hier finden wir einen prima Strand wieder mal ganz für uns allein.

 

 

6.10. Der Küste entlang bis Terrasini

7.10. In Palermo wollen wir auf einem kleinen Camping Hubis treffen. Palermo am Abend ist spannend, schöne Aussicht vom Palazzo auf die Stadt und in den Gassen ist ganz Palermo unterwegs. Wir nehmen den letzten Zug zurück zum Camping und freuen uns auf Moni und Franz und deren Hund Johns.

8.10. Ab in die Berge in den NP Madonie. Schöne Fahrt bergauf mit lieblichen Almen und auf einer Hochebene finden wir den perfekten Nachtplatz im Hirschterritorium mit entsprechendem Röhren. Beim Lagerfeuer leuchten wir mit den Taschenlampen immer wieder in die Gegend. Was wohl alles so um uns herumschleicht in der Dunkelheit?

 

 

9.10. Zurück an die Küste, welche ein wenig enttäuscht. Wir vermissen die Sandstrände. Unser Nachtplatz am Wasser beim Torre de Lauro erreichen wir durch eine Unterführung. Ganz knapp passen wir unten durch.

 

10.10. Und die Berge locken wieder. Der NP dei Nebrodi ist unser Ziel. Wälder Berge und schöne Bergdörfer passieren wir. Weg von der Strasse bzw. artgerechte Haltung der Unimogs locken uns ein kleines Wiesensträsschen bergauf zum perfekten Nachtplatz mit Aussicht.

 

 

11.10. Noch einmal zum Etna. Teilweise dieselbe Strecke wie beim ersten Mal doch diesmal zweigen wir in einen Seitenarm wo wir am Fusse des Vulkans in einer schönen Wiese unseren Schlafplatz finden. Eine kleine Wanderung mit Moni und Johns in die Lavalandschaft um danach bei einem tollen Sonnenuntergang und Lagerfeuer den Tag zu beenden.

 

 

12.10. Wir flüchten vom Touristenspot am Ätna. Unglaublich was da abgeht wir ziehen Leine. Leider ist unsere Zeit mit Hubis vorbei, da sie noch einige Ziele in Sizilien haben, welche wir bereits besucht haben. Wir fahren noch ein paar Etna Strässchen, die, na ja, nicht immer so ganz Mogli conform sind, auf der anderen Seite des Berges ab um dann Richtung Küste abzubiegen. In den Girardini Naxos übernachten wir am Strand bei starkem Wellengang auf einem PP einer Pizzeria.

 

 

13.10. Zurück an die Nordküste und hier überrascht uns das Capo Calava mit schöner Küstenlandschaft. Und wir finden einen schönen Platz mitten im Schilf der Mogli überragt.

 

 

14-10. Capo Orlando – wunderschön. Wir geniessen das schöne Wetter und es geht wieder in die Berge Ucria – Floresta. Leider schlägt das Wetter um und unser Standplatz an der Passstrasse ist im dichten Nebel.

 

15.10. Das Wetter wird wieder besser. Wir bleiben in den Bergen und erblicken den Etna mit einer weissen Mütze. Randazzo -  Cesaro – Cerami. Ein Hirte lässt uns auf seinem Gelände im Park übernachten. Um uns herum Schafe und 2 Hausschweine. Schon bald steigt der Nebel über die Landschaft es wird mystisch – auch schön,

 

 16.10. Noch einmal wollen wir Sandstrand, blauen Himmel, Sonnenuntergänge. Wunschdenken? Wir versuchen es in Villa Margi. Unser Nachtplatz ist nicht schlecht – doch Kieselstrand und noch immer nicht DER perfekter Sonnenuntergang. Also weitersuchen

 

 

17/18.10. In Cefalu machen wir Zwischenstopp, doch den einsamen Sandstrand finden wir hier nicht. Also weiter und Bingo. Kein Dorf, nur eine kleine Cafe Bar, toller Sandstrand, kein Mensch, Super PP für Mogli und Sonnenuntergang vom Feinsten. So lassen wir Sizilien ausklingen, denn wir haben für den 20. Okt. die Fähre nach Genova gebucht.

 

 

 

19.10. Schnee und Kälte erwarten uns daheim. Wir wollen Mogli in der Wärme reinigen. Also auf den Camping. Geschirr und Geräte putzen, durch Palermo schlendern, Innenraum und Schränke putzen, Lesen, waschen, Stauraum ausräumen, putzen, einräumen, am Strand entlang wandern, Kühlschrank und Tiefkühler leeren, Vorräte vertilgen, sortieren, ausruhen.

 

 

20.10. Mitbringsel einkaufen und nach einer Irrfahrt durchs nächtliche Palermo im Dunkeln ohne Navi (keine Sateliten) auf die Fähre.

21.10. Wir erreichen Genova um 20 Uhr, tanken und fahren durch bis in die Schweiz.

 

Eine wunderschöne Reise geht zu Ende. Wir kommen wohlbehalten zurück nur Mogli hat einige kleinere Blessuren. Äste, enge Durchfahrten und kleine unauffällige bösartige Stangen haben ihren Tribut gefordert. Ausserdem haben wir festgestellt, dass der Unterfahrschutz und im Gelände massiv einschränkt. Positive Eindrücke haben wir von Italien und dessen Bevölkreung. Negativ aufgefallen sind uns die Abfallberge.

Was immer Corona macht, versuchen wir das Beste daraus zu machen.

 

 

 

 

Home sweet Home