2022 überland nach Iran


Iran

02. Mai bis 29. Juni



 

02.05. Einreise Iran: Wir stehen vor einem Gatter, ein (vermeintlicher) Beamte fordert uns auf ihm Pässe, Visum, Carnet und PDR Test auszuhändigen. Machen wir, jedoch anstelle des PCR Test unsere Impfausweise. Er verlangt den PCR Test, ohne diesen könne er uns nicht einreisen lassen. Wir dachten die Impfungen genügen, er besteht rigoros darauf, dass die Bestimmungen für den Iran kurzfristig gewechselt hätten und bedauerlicherweise dürfe er uns nicht einreisen lassen. Aber es sei überhaupt kein Problem, wir können den Test (natürlich gegen Bezahlung) hier machen. Ok, dann machen wir das und bezahlen den Test gegen die Bestätigung. Er meinte jedoch mit bedauerlichem Hundeblick, die Teststation gibt es erst nach dem Gatter, ohne Zahlung für den Test dürfe er uns nicht in die Teststation lassen.  Wir wägen ab und bezahlen in Erwartung, dass es nun zum Testen geht, eine Quittung will er uns nicht aushändigen, dafür gäbe es ein Testergebnis. Davon ist jedoch plötzlich keine Rede mehr. Kurzum das war kein offizieller Beamter, sondern schlichtweg ein Betrüger, der die Situation vor dem verschlossenen Gatter ausgenutzt hat. Im Nachhinein wissen wir es besser. Einfach geduldig vor dem Gatter warten, die Gestalt hinter dem Gatter ignorieren, warten bis das Gatter öffnet und die Einreise selber organisieren. Von Schalter zu Schalter. Vorsicht auch mit den Geldwechslern an der Grenze, da es zwei Währungen gibt Tuman und Rial. Besser in einem offiziellen Exchange Schalter wechseln.

 

Mit einem Grummeln im Bauch reisen wir also in den Iran ein. Autoversicherung, Geldwechsel, Tanken und auf die Autobahn Richtung Täbris. Die Bahn ist dreispurig mit unterschiedlichem Belag, jedoch akzeptabel. Überholt wird von allen Seiten, auch auf dem Pannenstreifen und wenn es noch so knapp ist – einer kommt immer noch rechts vorbei. Vor uns wird kurz vor knapp noch eingeschert. Blinker existieren nicht. Auf der Gegenfahrbahn herrscht ein Gedränge – Feiertage, Fastenbrechen – alles will raus aus der Stadt. An den Strassenrand der Autobahn zum Picknicken mit Kind und Kegel, Grill und Teekocher. En Guata!!!!! Wir übernachten in einem kleinen Dorf auf einem Acker.

 

03.05. In Täbris parken wir im EL Goli Park. Immer wieder werden wir angesprochen und eingeladen. Wir lernen eine kleine Familie kennen, sie zeigen uns ihr Daheim: Über den Dächern von Täbris werden wir bewirtet und danach fahren sie uns mit ihrem Peugeot mit 375000 km auf dem Tacho zurück zu Mogli.

 

 04.05. Mit unseren neuen Freunden unternehmen wir eine kleine Wanderung auf den Berg mit einer überwältigenden Aussicht auf Täbris. Am Abend klopft es an unsere Türe, es regnet in Strömen, ein Motorradfahrer bittet uns um Hilfe. Ob wir sein Motorrad abdecken können? Wir denken, er will es vor dem Regen schützen. Doch nein, da steckt eine andere Geschichte dahinter: Im starken Regen herrscht auf der nahen Strasse Stau und es geht nicht mehr vorwärts. Da sein Motorrad mit 1200cm im Iran nicht gestattet ist, ist er damit illegal unterwegs. Er erzählt uns, dass er normalerweise der Polizei davonfährt, dies jedoch im Stau und Regen nicht möglich sei. Also Motorrad verstecken – in diesem Falle unter unserer Blache

 

 05.05. Endlich sind die Feiertage vorbei und wir machen uns in Zanjan auf die Suche nach einer Simkarte. Parken Mogli an einer Strasse in der Nähe der Innenstadt und nun beginnt der Spiessrutenlauf. Ein Simkartenshop – toll – doch leider – keine Karten für Ausländer. Ok – auf zum nächsten – keine Karten für Ausländer wir sollen zu Iran-Cell gehen. Ok einige Km per Pedes und da ist er endlich der Iran-Cell Shop. Der junge Mann würde uns gerne helfen, kann aber nicht, schickt uns 500m weiter. Da ist aber gar nichts. Ein Motorradfahrer will uns helfen, zeigt uns wieder einen Shop – keine Karte für Ausländer. Der nächste schickt uns zurück zum Iran-Cell Shop. Wieder stehen wir vor dem jungen Mann, er telefoniert, signalisiert uns wir sollen warten. Mittlerweile sind wir 2,5 Std unterwegs. ½. Std. später betritt ein junger Mann den Shop, begrüsst uns auf englisch, verlangt unseren Pass und macht sich an die mühsame Arbeit für 2 Ausländer eine Sim-Karte zu besorgen. Alle Daten sind eingegeben und eigentlich sollten wir nun eine Karte von Iran-Cell erhalten, jedoch – das System will keine Ausländer. Der junge Mann gibt nicht auf – telefoniert – und kann uns schlussendlich eine Karte von einem Drittanbieter (LTE) verkaufen, welche einwandfrei funktioniert.  Nach 4 Std knallen wir auf einem PP ausserhalb der Stadt ins Bett. Um 2 Uhr wecken uns 2 Polizisten, wollen dass wir wegfahren, hier sei es nicht sicher. Wir wollen schlafen – also verstehen wir natürlich nicht was sie wollen – in der Hoffnung, dass sie aufgeben. Es sieht erst mal ganz so aus. Schön wärs – eine halbe Stunde später ist eine ganze Armee mit 5! Polizeifahrzeugen und Handys mit Übersetzer vor Ort. Wir geben uns geschlagen und lassen uns vor ein nahe gelegenes Hotel eskortieren wo wir den Rest der Nacht in Ruhe verbringen.

 

Einer der jungen Polizisten hatte ein fantastisches Übersetzungsprogramm – mit Marshmellows, Flowers, und Randen…. Wenn es nicht 2 Uhr nachts gewesen wäre…. dann hätten wir uns wohl krummgelacht.

 

06.05. Wir fahren in die Berge. Ein Pass 2300m hoch mit gewaltiger Aussicht und einer Kurve an der andern, erinnert uns an die Transfagastan in Rumänien. Das grüne Flusstal Richtung Anamur Castel ist wunderschön. Leider ist es eine Sackgasse, sodass wir den ganzen Weg wieder zurückfahren müssen. Wir werden jedoch mit einem Nachtplätzli mit grandioser Aussicht entschädigt.

 

 07.05. Anfahrt Tehran – Vor Tehran geraten wir mittenhinein in das legendäre Verkehrschaos. Wir zögern bei einer Ausfahrt, jetzt links oder erst nach 5m? Erwischen prompt die Falsche. Keine Chance wieder in die ursprüngliche Strasse zu kommen. (zu niedrige Tunnels, Kehren, etc.) Wir werden mit einem Umweg von 20km belohnt und sind heilfroh als wir den PP beim Khomeini Grabmal, unseren Nachtplatz, erreichen. Das Grabmal ist mit seinen Spiegelmosaiken einen Besuch wert.

 

08.05. In der Metro wuseln die fliegenden Händler durch die Waggons und versuchen von Zahnseide Socken, Handykabeln, bis zu Rucksäcken alles Mögliche an den Mann zu bringen. Wir fahren über eine Stunde bis zur Endstation. Hier herrscht ein angenehmes Gewusel im Bazar, und Ruhe bei den Saadahab Palästen. Treffen Hadi, einen Lehrer, der uns begleitet uns einiges zum Park erzählt und uns schlussendlich vor einem aufdringlichen Typen, der wie eine Klette an uns hängt, rettet. Auf dem Rückweg ist die Metro gerammelt voll, sodass öfter die Türen nicht mehr schliessen, aber es muss einfach noch einer mehr rein! Entsprechend länger dauert die Fahrt. Am Abend fahren wir weiter nach Qom wo uns Hadi vor einer Moschee einen ruhigen Schlafplatz zeigt. Schon wieder werden wir angesprochen und mehrfach eingeladen.

 

 

 09.05. Qom ist ein religiöses Zentrum und wir erleben die Einwohner als äusserst freundlich. Wir lernen Sajed und Lilly kennen. Sie zeigen uns Qom aus ihrer Sicht. Einen lebhaften Bazar, das Wohnhaus des Imam Khomeini und den Grabpalast der Fatima. Danach werden wir von ihrer Familie zum Essen eingeladen. Wir sind überwältigt. Kaum zurück im Mogli zischt es gewaltig! Das kommt doch nicht von uns!!!???? Oder doch??? Doch! Und schon sind wir draussen: beide Hinterreifen platt!!! Schnell haben wir festgestellt, dass das Ventil der Reifendruckanlage gebrochen ist und schon sind wir von 10-15 Männern umringt. Das Ventil und die ganze Einrichtung wird begutachtet. Zwei Männer packen das gebrochene Teil und mit dem Motorrad entschwinden sie. Nach ca 1 Std. sind sie zurück – repariert, montiert - aber die Luft entweicht noch immer. Erst mal schlafen im aufgebockten Mogli.

 

 10.05. Das reparierte Ventil ist geklebt und aus einem Loch entweicht die Luft. Einen Versuch wars wert. Mit Hadi und seinem Freund fahren wir einige Buden um Qom ab auf der Suche nach einem Teil. Aussichtslos. Also werden wir das defekte Ventil neu verschweissen lassen müssen. Unsere beiden Helfer machen sich auf den Weg – und oh Wunder – sie bringen uns das reparierte Ventil   und es passt!! Vielen Vielen Dank an unseren rettenden Engel Hadi!

 

 

11.05. Im Mai ist die Rosenblütenernte in vollem Gange und Qamsar ist das Zentrum. Wir finden einen Platz in den Bergen mit herrlicher Aussicht auf das Dorf.

 

 12.05. Abyaneh, ein traditionelles Lehmdorf liegt wunderschön umringt von Bergen. Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis. Wir schlendern durch die Gassen und finden einen ruhigen Schlafplatz ausserhalb vom Dorf.

 

13.05. Hadi und Mohammed kommen nach Abyaneh. Es ist Freitag und entsprechend gross ist der Besucherstrom. Unsere beiden Begleiter erzählen uns viel über das Dorf. Die Besucher können sich eine traditionelle Tracht für den Dorfbesuch mieten. Souvenierläden, Suppenküchen, Handwerk, die Stimmung in den Gassen der gut erhaltenen Lehmbauten begeistern uns.

 

14.05. Meybod eine Lehmstadt. Wir finden einen kleinen Platz und werden zum einem feinen Abendessen bei Ahra und ihrer grossen Familie in deren Haus eingeladen. Herzlichen Dank!

 

 

15.5. Besichtigen das Narin Castle und fahren nach Chak Chak in die Wüste. Wir geniessen die Stille, Einsamkeit und Ruhe, ein magischer Ort.

 

16.05. Heiss ist es in der Wüste, wir bleiben hier bis es etwas abkühlt und fahren gegen Abend los. Wir wollen noch eine Nacht in der Wüste verbringen und finden einen herrlichen Platz bei einer Karavanserei. Wir haben Vollmond und der Sternenhimmel bietet leider nicht das volle Programm.

 

 

17.05. In Yadz schlendern wir durch die verwinkelten Gassen mit den Lehmbauten. Hier herrschen 34Grad und bald flüchten wir uns in den Schatten des Innenhofes vom Silk Road Hotel wo wir auf dem Parkplatz übernachten.

 

 

 18.05. Im Mai soll die Hitze noch erträglich sein, uns jedoch ist es zu heiss – über Taft flüchten wir in die Berge und erreichen nach einer schönen Fahrt ein kleines Dorf mit lauter verwunschenen Gärten und engen Gassen. Wir wählen den Schlafplatz mit der schönsten Aussicht.

 

 

 19.05. Isfahen – wir sind gespannt auf diese Stadt. Freitag und alles ist auf den Beinen. Wir zwängen Mogli irgendwie durch die links und rechts geparkten Fahrzeuge und parken im nächst möglichen Platz in der Nähe eines Parkes. Erst mal abwarten, bis sich der Verkehr beruhigt. Die Parkmöglichkeiten in Isfahan sind sowas von beschränkt, wir sind zu hoch, es ist eh alles vollgeparkt, Strassen zu eng, beim Hotelparkplatz wollen sie 20Dollar die Nacht. Ausserhalt der Stadt soll es Plätze geben, doch dazu müssen wir erst mal durch die Stadt und machen uns auf den Weg. Mitten im Zentrum finden wir in der Einmündung zu einer Seitenstrasse eine freie Lücke. Da zwängen wir uns erst mal rein – passt schon – erst mal schlafen.

 

20.05. Und wir haben trotz des Verkehrs gar nicht so schlecht geschlafen. Wir beschliessen auf dem Platz zu bleiben, da die Lage optimal ist. Erkunden den Bazar, die Prachtbauten, die Brücken, geniessen einen Kebap, die Stille im nahen Park und bleiben noch eine Nacht in unserer Parkbucht.

 

21.05. Ob unser Visum verlängert wird? Mit dem Bus zum Office – wir bezahlen für eine Mappe mit Dokumenten, welche ausgefüllt werden müssen. Nächster Schalter, hier wird geprüft, nächster Schalter, hier wird gestempelt, nächster Schalter wieder geprüft, nächster Schalter hier wird bezahlt, wofür wissen wir zwar nicht, aber egal, nächster Schalter warten …. Freundlich erkundigen wir uns worauf wir warten… der zuständige Mann komme erst in 2 Stunden. Mit Überzeugungskraft und evtl. etwas Charme erreichen wir, dass es plötzlich doch eine Person gibt, die uns die Dokumente abstempelt. Nächstes Büro – hier heisst es wir sollen in 4 Tagen wiederkommen. ????. …… Schlussendlich werden aus den 4 Tagen 2 Stunden wir sind happy und haben unsere Visumverlängerung. Vielen Dank, liebes Iran.

 

 

22.05. In Gandoman gibt es einen See, ein Naturreservat. Leider wird es Abend, sodass wir kurz vor dem See noch eine Nacht auf einem Acker verbringen, aber auch nicht ohne dass wir vorher noch zum Cay eingeladen wurden.

 

23.05. In der morgendlichen Kühle erreichen wir den See. Herrliches Plätzchen. Das Schilf ist ein Paradiese für die Vögel. Wir werden von einem Filmteam interviewt, von einem Hirten begleitet und haben eine ruhige Nacht mit Froschkonzert.

 

 

24.05. Die Landschaft um den See ist grandios. Immer wieder kreuzen die Schäfer mit ihren Herden unseren Weg, wobei sie freundlich winken. Langsam geht es bergauf und die Strasse führt uns mitten in die gewaltige Bergwelt auf 2400m Höhe. Über uns ragen die Gipfel der 4000er zum Himmel und in dieser Landschaft siedeln über die Sommermonate die Nomaden. Im Nomad Camp werden wir sehr herzlich willkommen geheissen. Es gibt Tee aus frisch gesammelten Kräutern, Ziegenmilch und ein hervorragend gutes Essen aus Reis und Kabap. Wir bewundern das Wissen der Nomaden, den Aufbau der Zelte, ihr Wissen um die Heilkräfte der Kräuter, ihren Umgang mit den Tieren und ihre Art zu leben. Majid erzählt uns von ihrer Kultur und der langen, anstrengenden Wanderung zu den Sommerlagern. Wir wünschen, dass ihnen diese Tradition erhalten bleibt. Herzlichen Dank an Majid und seine Familie.

 

 

 25.05. Die Strasse entlang des Zayandeh Rud führt durch die grüne Landschaft, schlängelt sich hinauf in karge Hochebene und dann wiederum abwärts zum Fluss. Eine schöne Fahrt mit Ärgernissen in Form von Polizei.

 

Wir werden gestoppt, Pässe Visum werden fotografiert, dokumentiert, nochmals fotografiert, besprochen, die Dokumentation wird korrigiert, ergänzt, es wird telefoniert und endlich dürfen wir weiter. Nach 15 km ertönt hinter uns ein quikendes Hupen der Polizei. Anhalten. Sie wollen die Pässe und Visas sehen. Wir hatten glücklicherweise ein Foto der Kontrolle geschossen und konnten denen mit Händen und Füssen beibringen, dass wir vor ½ Std. bereits kontrolliert wurden. Das wars – dachten wir!!!! Nein, wir sollen ihnen zum Polizeiposten folgen. Hier stehen sie nun zu fünft um unser Fahrzeug diskutieren, versuchen sich verständlich zu machen. Noch einer kommt dazu – macht sich wichtig mit Telefon und Tochter, die englisch übersetzen kann. Ihr Englisch ist schlichtweg ein Kauderwelsch mit der immer selben Frage: How long will you stay?? Was meint sie damit? Hier auf dem Posten? In diesem Tal? In Iran? Obwohl sie weiss, dass wir im Camper unterwegs sind ist ihre nächste Frage: When will you fly back to your country???? Na ja, Geduld, Geduld, Geduld. Die Zeit schreitet voran, die Diskussion unter der Polizei ist noch immer in vollem Gange und wir sind müde. Also mal mit Google Übersetzer denen klar machen, dass wir schlafen wollen, wenn es sein muss auf dem Polizeiparkplatz. Yes, yes no problem, you can stay here. Nun gut, schlafen wir also hier.  Im Auto Tee gekocht da klopft es. Die Tochter ist wieder am Telefon: you have to pay dollars. Was???? Wofür?? Kann sie uns nicht sagen, nur dass wir Dollars lassen sollen. Langsam werden wir echt sauer!!!! Mittlerweile stehen wir 2 Stunden auf dem Platz, die Polizei weiss noch immer nicht, was sie mit uns machen soll und wir sollen auch noch bezahlen. Ziemlich energisch machen wir denen klar, dass wir nun einsteigen und weiterfahren. Hände werden verworfen, no no no, soviel können sie englisch. Nach einer weiteren kurzen Diskussion heisst es sie bringen uns an einen schönen Platz am Fluss. Also geht doch – 5Min, 10Min…. wir steigen ein, starten den Motor und sie kommen gehoppelt wie die Hasen … no no no…. , steigen schlussendlich doch noch in ihr Auto und endlich geht es los. Mittlerweile ist es dunkel. Sie  bringen uns an eine Einfahrt zu einem Camp. Viel zu steil, viel zu schmales Tor, zu niedrige Bäume für Mogli. Sehen sie schliesslich ein… wir wollen, dass sie uns fahren lassen – allein!!! No no no und schon fahren sie wieder voraus, zweigen ab in Richtung Isfahan, falsche Richtung… wir nehmen die andere Strasse, finden einen Platz und hoffen, dass sie aufgeben. Aber nein, schon kommt die Polzeikarre den Feldweg heruntergerumpelt. Wir machen ihnen klar, dass wir hier bleiben wollen. Heisse Diskussion unter den Polizisten. Hier können wir nicht bleiben und dann machen sie eine Geste go go go… Träumen wir? Schnellstens Motor starten, besorgte Blicke in den Rückspiegel – uffff keine Scheinwerfer!! Nach kurzer Zeit finden wir trotz Dunkelheit endlich einen Schlafplatz. Welcome to Iran

 

 

26.05. Schneebedeckte 4000er erheben sich über dem Flusstal des Zayaneh Rud. Unsere Fahrt Richtung Hochland geht auf 2400m Höhe. Wir sind erstaunt was in dieser Höhe alles wächst und gedeiht und wie gut bewirtschaftet die Flächen sind. Einsames, ruhiges Plätzli mit tollem Bergblick.

 

27.05. Kein Brachland weit und breit, selbst kleinste Flächen sind bewirtschaftet, das Getreide wächst in Hülle und Fülle. Wir übernachten mitten in einem üppigen Obstgarten. Wir werden zum Picknick eingeladen und die Besitzer des Gartens zeigen stolz ihre Bäume. Aprikosen, Äpfel, Birnen, Kirschen, Nüsse. Wir staunen.

 

28.05. Der Weg zum Bisheh Wasserfall lohnt sich. Die Anfahrt ist wunderschön. Die Polizei stoppt uns, der Puls steigt. Freundlich fragt er woher wir kommen und lädt uns zu seiner Familie ein. Uns tut es sehr leid, dass wir seine Einladung ausschlagen müssen doch wir wollen weiter.  Die gewaltigen Wassermassen des Falls überzeugen und, die Frauen planschen in voller Montur im Wasser. Ein junges Päärchen lädt uns zum Essen ein und am Fluss verbringen wir eine ruhige Nacht.

 

29.05. Noch immer befinden wir uns in höheren Lagen mit angenehmen Temperaturen. Das einsame Nachtquartier am Fluss beschert uns einen Sonnenuntergang vom Feinsten und wir bekommen Fisch geschenkt.

 

 

30.05. Ein verlassenes Dorf erreichen wir nach einer Offroad Fahrt durch wunderschöne Landschaft. Hier finden wir tolle Fotomotive, wilde Kirschen wachsen am Wegesrand. Die Nomadenfrauen waschen ihre Wäsche im Fluss und grüssen uns freundlich. Die Hunde werden in Schach gehalten, kleine Kinder und die junge Tiere werden uns stolz vorgeführt. Wir finden ein schönes ruhiges Plätzli.

 

 

31.05. Wir haben kein Geld mehr, fahren nach Arak zum Wechseln, Vorräte aufstocken, Diesel schnorren und um uns zu überlegen welche Richtung wir einschlagen sollen. Hier lernen wir Abo kennen, er nimmt uns unter seine Fittiche, zeigt uns seine Stadt, führt uns ein spezielles Lokal, fährt mit uns zum Salzsee, lädt uns zu seiner Familie ein. Ein Festessen wird für uns zubereitet. Wir parken Mogli vor seinem Haus, bringen der Polizei noch kurz bei, dass wir hier Freunde haben und schlafen wunderbar.

 

01.06. Die Blumenstadt Mallahat schön gemacht, doch alles zu geordnet und geplant für unsere Begriffe. Trotzdem bleiben wir nicht hier, sondern verstecken uns in den umliegenden Hügeln für die Nacht.

 

 

02.06. Zügig fahren wir nordwärts. Qom, Garmsar, Damavand. Ab Morgen ist ganz Iran unterwegs, 4 Feiertage, da hält die Iraner nichts mehr in der Hütte. Wir übernachten an einem Fluss, als der Verkehrsstau einsetzt. Wahnsinn – alles kämpft sich langsam im Schritttempo Richtung Kaspisches Meer und das die ganze Nacht durch. Pause wird am Strassenrand in der Abgaswolke gemacht. Also die Iraner haben Nerven.

 

 

03.06. Perfekt ist unser Plätzli am Fluss. Wir bekommen Gesellschaft von vielen Familien, stehen hier ganz gemütlich, während sich der Verkehr nordwärts kämpft. Ein Tee hier, einen Kebap da, dazwischen eine Wassermelone und manch ein Blick auf den schneebedeckten Damavand. Ach wie geht es uns doch gut.

 

04.06. Der Verkehr lässt nach und wir fahren hoch zum Lar See. Mit den Velos lässt sich dieser gut erkunden. Bezüglich Übernachtungsplatz haben wir die Qual der Wahl. Ein Stückchen Wiese schöner als das andere. Nette, freundliche Nachbarn laden uns ein zum Essen, Tanz und Gesang. Ein fröhliches Beisammensein und wieder einmal lernen wir die Iraner von einer ganz anderen Seite kennen. Ein fröhliches, offenes Volk in strengen Vorschriften gefangen.

 

 

05.06. Tehran und Imam Khomeini Shrein zum zweiten.

06.06. Treffen Mohammed wieder. Er stellt uns seinen Vater vor und zeigt uns ein anderes Stück Tehran. Einen abgegrenzten und eingezäunten Stadtteil mit Geschäften, Banken, Cafes, Coiffeur. Hochhäuser mit Portier und Rezeptionist. Eine andere Welt rund um die Uhr bewacht. Wir können duschen, werden bewirtet und freuen uns sehr, dass wir uns unterhalten können. Zum Schlafen jedoch fahren wir mit der U-Bahn zurück in unser Daheim.

 

07.06. Die Strasse von Tehran nach Chalus soll schön sein. Ansichtssache – wir sind schönere Strassen gefahren, vor allem ist hier ziemlich viel Betrieb, entsprechend Verkehr und ein Plätzli zu finden gar nicht so einfach. Wir vermissen die einsame Bergwelt der vergangenen Wochen. So wird es halt für diese Nacht ein PP an der Strasse.

 

 

07.06. Die Strasse von Tehran nach Chalus soll schön sein. Ansichtssache – wir sind schönere Strassen gefahren, vor allem ist hier ziemlich viel Betrieb, entsprechend Verkehr und ein Plätzli zu finden gar nicht so einfach. Wir vermissen die einsame Bergwelt der vergangenen Wochen. So wird es halt für diese Nacht ein PP an der Strasse.

 

08.06. Das kaspische Meer, begehrte Feriendestination bzw. Zweitdomizil der wohlhabenden Iraner. Wir sind sprachlos. Die ganze Küste ist überbaut mit Villen und mehrstöckigen Bauten mit Luxusappartements, sofern sie denn fertig gestellt worden sind. Denn dazwischen vegetieren die fensterlosen Skelette dahin, die der Revolution oder der Inflation zum Opfer gefallen sind. Oft ist in diesen Skeletten ein einzelnes Stockwerk mit Fenster und Blumen ausgestattet als Zeugnis, dass Wohnen im Rohbau hier definitiv auch geht.  In den angrenzenden Buschwäldern verstecken sich die Luxusvillen der reichen Iraner, dazwischen die kleinen einfachen Wohnhäuser der Einheimischen mit ein paar Hühnern, Gänsen und Garten. In Tonekabon landen wir auf dem vermeintlichen Camping, Qoo. Obwohl es kein Camping ist, dürfen wir bleiben und abends bekommen wir vom netten Besitzer Kebap geschenkt.

 

 

09.06. Der Regenwald ist wunderschön in seiner Vielfalt. Dichtes Grün in allen Farbtönen und Varianten. Wir wollen zum Danieli Caves, fahren auf engen Strässchen durch das Dickicht bis es einfach nicht mehr weiter geht. Wenden können wir auch nicht, also Retourgang rein und rückwärts schlängeln wir uns wieder die Strasse hoch. Glücklicherweise öffnet uns ein netter Hausbesitzer sein Tor, sodass wir in seinem Garten wenden können. Und nicht nur das – wir werden eingeladen zum Bleiben, zum Tee, zum Essen. Danach begleiten uns die beiden Jungs zu den versteckten Caves. Wir lernen das bäuerliche Leben der Iraner kennen. Hühner, Gänse, Truthahn, Hund und Katze. Zum Abschied bekommen Gänseeier geschenkt. Abends fahren wir wieder an den Strand. Bergen 2 Fahrzeuge aus dem Sand und verbringen eine ruhige Nacht.

 

 

10.06. Wir wollen noch mehr vom Regenwald zu faszinierend ist dieses Dickicht, also fahren wir in den Dalkhani Forest, welchen die Iraner 3000 Dschungels nennen. Und wirklich – wir kommen uns vor wie im Dschungel. Fehlt nur noch Tarzan. Wir schlafen in der herrlichen Kühle im Regenwald. Leider ist das Abfallproblem allgegenwärtig.

 

 

11.06. Spontaner Strandtag da wir in Rudsar einen tollen Platz am Strand gefunden haben.

12.06. Teeplantagen und Reisfelder säumen die Strasse nach Laijan. Auf dem PP der Bergstation verbringen wir eine kurze Nacht mit Lärmpegel vom Feinsten. Werden die Iraner eigentlich nie müde??

 

13.06. Sajed nimmt uns mit zu seiner Familie. Sein Vater unterhält uns mit Händen und Füssen aufs Beste, mit Einfallsreichtum und Vorstellungsvermögen funktioniert es wunderbar. Der selbst angebaute Reis ist wirklich lecker. Am nahe gelegenen Weiher schlafen wir herrlich mit privatem Froschkonzert.

 

 

14.06. Der Regenwald lässt uns einfach nicht mehr los. Tief und dicht hängt der Nebel über dem Wald, was uns jedoch nicht davon ab durch diese mystisch anmutende Landschaft zum Lake Viastan zu fahren. Hier stehen wir im stockdichten Nebel am Ufer, doch es ist herrlich und plötzlich ist da noch der Vollmond. Wie dankbar sind wir, dass wir dies erleben dürfen.

15.06. Traumwetter, Traumsee

 

 

16.06. Und dann sehen wir die Landschaft. Was wir beim Bergauffahren nur als Nebelwand sahen, entpuppt sich als lebhafte Landschaft mit kleinen Dörfern und sattgrünen Reisterrassen, eingebettet in die umliegenden Hügel. In der Talsohle angekommen fahren wir auf der gegenüberliegenden Seite wieder bergauf Richtung Salansar. Auf dem Pass übernachten wir bei einem Nomadencamp. Wir dürfen ihre Zelte besichtigen, Käse kosten, Tee trinken, stolz zeigen sie uns ihre Herde und lassen uns einen Blick in ihr Leben werfen. Herzlichen Dank.

 

 

17.06. Tja Iran, Iran…. So viele gute Erfahrungen und Erlebnisse und dann kommt so ein Tag wie heute. Alles fängt gut an. Es ist Wochenende, die Iraner sind unterwegs. Wie immer werden wir freundlich angesprochen, ein Foto hier, ein Foto da, noch ein Tee, ein wenig Wassermelone, nein danke, kein Kebap wir sind wirklich satt…. Einer von vielen schönen Tagen geht zu Ende und wir finden ein schönes einsames Plätzchen in einer kleinen Parkbucht abseits der Strasse. Parken wie immer in Wegfahrposition und räumen nach dem Grillen, Tische, Stühle, Leiter ins Auto.

 

Horror im Iran. 2 Uhr nachts, es klopft – nein, nicht die Polizei, doch nicht hier! 2 Typen stehen draussen, mit einem Motorrad, (nennen wir sie Weiss und Schwarz gem. ihren T-Shirts) vollgedröhnt, pöbeln uns an, klopfen, poltern, fordern uns auf die Türe zu öffnen. No way. Von der nahen Strasse rufen ihre Kollegen, vermutlich 2, dass sie kommen sollen. Schwarz wird aggressiv, fängt an zu poltern, will einsteigen, wir bleiben passiv. Das Motorrad fällt ins hangabwärts ins Gebüsch als Weiss aufsteigen will, er fällt hinterher. Als alles wieder steht, will Weiss aufsteigen, wird jedoch von Schwarz daran gehindert, welcher ihm den Schlüssel wegnimmt. Diesen Moment nutzen wir, steigen ins Fahrerhaus, starten und fahren los. Die Strasse ins Tal ist ca. 12 km Schotter, sodass sie uns schnell einholen, vors Fahrzeug fahren und uns so ausbremsen. Glücklicherweise kommt ein verspäteter Wochenendausflügler mit seinem PW bergab gefahren, wir stoppen ihn, erklären so gut es geht die Situation, er versteht und fährt uns voraus ins Tal zur Police Station. Wir bedanken uns bei ihm. Die Police Station liegt im Dunkeln und da von den beiden Typen nichts mehr zu sehen ist, beschliessen wir weiter zu fahren. Plötzlich hält ein Motorrad mit 2 Typen neben uns, was will der? Er entschuldigt sich für seine beiden Kollegen Schwarz und Weiss. Hmmmm na gut, Hauptsache wie haben die los. Doch kurz darauf – wer kommt daher und fährt uns wieder vors Auto, stoppt unsere Fahrt? Weiss steht vor dem Mogli, Schwarz versucht durch die Fahrertüre einzusteigen, welche ich dummerweise vom Polizeiposten nicht wieder verschlossen habe. Irgendwie bekomme ich den Typen mit einem Fusstritt von der Türe weg, zumachen, schliessen. Ok, wir haben eine Lösung, wir folgen einem kleinen LKW dichtauf, sodass sie uns nicht mehr ausbremsen können. Denkste… nun wird einfach der kleine LKW auf dieselbe Art ausgebremst. Und schon wieder hängt Schwarz an meiner Fahrertüre, während Weiss mit dem LKW Fahrer einen Disput hat. Situation analysieren – Schwarz hämmert an die Scheibe, kocht vor Wut, neben dem LKW gibt es rechts genug Platz zum Passieren. Nichts wie los – Rückwärtsgang, Schwarz fällt runter, Vorwärtsgang los geht’s, Schwarz schreit Weiss etwas zu… dieser steigt aus Mofa und verfolgt uns wieder. Wir geben Gas. Weiss fährt in Schlangenlinie voraus, wendet, fährt hinter uns, wieder vor uns und ist plötzlich verschwunden, was hat der vor? Es ist stockdunkel auf der Schnellstrasse – wir fahren um eine Kurve – und da liegt er – mitten auf der Fahrbahn, 2 Meter vom Mofa entfernt. Unser erster Gedanke – ein Trick, nein wir fallen nicht drauf rein. Fahren vorbei. Dann folgt der zweite Gedanke – ist er gestürzt? (wieder mal), wurde er vom Gegenverkehr erfasst beim Wenden? Nur nicht dran denken… einfach nur weg von hier. Einige Km weiter finden wir Schutz zwischen LKWs und gleich darauf fahren die ersten Autos vorbei. War es nun doch ein Trick um uns aufzuhalten oder sind einfach alle an dem Typen vorbeigefahren? Wir werden es nie wissen, doch diese Szene wird uns noch einige Zeit verfolgen.

 

 

18.06. Masuleh, ein Lehmdorf. Die Dächer sind die Terrassen der oberen Gebäude. Alles ist verschachtelt, schön, jedoch touristisch. Dürfen privat auf einem PP stehen. Bei jedem Geräusch ob von Mensch oder Motorrad schrecken wir auf entsprechend unruhig ist die Nacht.

 

 

19.06. Einsame superschöne Fahrt nach Khalkhal. Passhöhe perfekt zum Schlafen mit Aussicht, jedoch wieder mal sehr einsam. Noch immer sind wir schreckhaft bei Geräuschen, doch es wird besser.

 

20.06. Die Route nach Asalem wieder traumhaft schön. Der Iran begeistert uns landschaftlich immer wieder aufs Neue. Wie kann es anders sein, wieder ein Plätzli mit Aussicht, diesmal in Dorfnähe.

 

 

21.-22.06. Wir benötigen Erholung. In Havik fahren wir an einen bewachten PP am Strand.

23.06. Astara, Ardabil, Meshing Shar, endlose gepflegte Kornfelder in leuchtenden sanften Farben. Und wir mittendrin perfekt zum Übernachten.

 

 

24.06. Eine kleine Schotterstrasse entdecken wir nach wenigen Km und hoffen, dass sie bis zum Sabalan Dam führt. Also los, einfach mal runter… und wir stranden im Paradies. Der See ist herrlich mit Buchten, einem Fjord, kein Abfall, kein Mensch. Gibt es sowas überhaupt? Tische, Stühle, Grill, Fischerrute, Paddel, alles kommt raus und wir verbringen eine traumhafte Zeit an diesem See. Mit dem SUP erkundige ich jede Bucht, einen Teil der Seitenarme. Sie erinnern mich an die Fjorde Norwegens.

 

 

25.06. Natürlich nehmen wir die Offroad Strecke zum Sabalan, wozu haben wir einen Unimog? Offroad ist ja gut und recht, aber mit 5-10km/Std.? Wir drehen um und nehmen die Teerstrasse und sind begeistert von den umliegenden Bergen, den Nomadencamps und einem tollen Canyon, fast wie der Bryce. Das Nachtplätzli auf dem Hügel mit dem Sabalan vor dem Fenster und den Mohnblumen vor der Türe ist wunderschön.

 

 

26.06. Die Gastfreundschaft im Iran ist bemerkenswert. Kaum stoppen wir, werden wir angesprochen und überall will man helfen. Oft sehnen wir uns nach Ruhe, allein zu sein. Sosehr wir die Hilfsbereitschaft schätzen, tut es uns leid, dass wir Einladungen ziemlich rigoros und beharrlich ausschlagen müssen, damit wir zeitweise zur Ruhe kommen.  Wir erreichen Ahar, besichtigen die Hängebrücke, genehmigen uns einen Kebab und ziehen enttäuscht weiter. Die Stadt ist ein eher trauriger Anblick. Unverputzte mehrstöckige Wohnblocks ohne Fenster in trostloser Umgebung. Die Landschaft entschädigt, endlose Weizenfelder leuchten in der Abendsonne. An einem künstlichen See finden wir im Weizenfeld einen ruhigen Platz.

 

27.06. Das Babuk Castle ist unser heutiges Ziel. Eine Nebenstrasse führt bergauf von hier soll eine Trappe zum Castle führen. Diese finden wir leider nicht. Mit einem Jeep lassen wir uns in eine nahe gelegenes Nomadencamp fahren und ab hier führt ein Pfad zum Castle, welches über grandioser Berglandschaft tront. Schweisstreibend über viele Stufen erreichen wir die Festung mit einer grandiosen Aussicht. Wieder unten folgen wir der einsamen Strasse weiter talauf und talabwärts um Berge herum, durch Täler wieder Berge und wir fragen uns wo denn all die Iraner sind.  Natürlich finden wir auch ein herrliches Plätzli für die Nacht.

 

 

28.06. Durch herrliche Blumenwiesen verläuft die abwechslungsreiche Strecke, auf Anhöhen, durch Täler, vorbei an kleinen Dörfern, Schafherden, Wälder und entlang wuchtiger Felswände. Bald erreichen wir die grosse Strasse Richtung Norden und unserem nächsten Ziel Armenien. Auf einer Passhöhe übernachten wir.

 

 

29.06. Sehnsuchtsvolle Blicke werfen wir über den Grenzfluss nach Asserbaidschan auf eine imposante Bergkulisse mit steil aufragenden Felswänden. Leider ist dieses Land ist für uns gesperrt. Bald schon tauchen die Bergketten von Armenien auf. Die eine Wand wurde wohl in den Dolomiten geklaut.  

Und dann kommt die Grenze. Meter für Meter arbeiten wir uns vor. Ein Schalter hier, einer dort, nochmals zurück. Es wird geprüft, getippt, gestempelt, in unserem CDP wird die Ausreise bestätigt. Glücklicherweise sind die Grenzer mit einem Blick ins Fahrzeug zufrieden. Doch dann stehen wir vor dem Gatter und wollen ausreisen doch wir werden wieder zurückgeschickt, zu einem unbemannten Schalter in einer Bretterbude. Nach gefühlten 5 Min kommt einer angeschlendert, öffnet die Türe, kommt ans Fenster, schnappt sich unsere Pässe, wirft einen Blick hinein, gibt sie uns zurück, schliesst das Fenster und die Türe wieder und wir dürfen wieder vor das Gatter. Nein, nein zu früh gefreut – nun müssen wir plötzlich doch zum Röntgen. Dazu werden wir an all den wartenden Camions vorbei geschleust und mit einem kleineren Fahrzeug zusammen in die Röntgenanlage verfrachtet. Und dann liegt der Iran hinter uns. 2 Monate voller Erlebnisse, Eindrücke, oft ermüdend aber auch äusserst freundlich.