2022 Türkei 2


22.08. Hello Turky Wir sind wieder da, in der wunderschönen Türkei. Begeistert kaufen wir im Supermarkt zu humanen Preisen ein und tanken Mogli voll. Dann geht es in die Berge über Artvin nach Yusufeli. Ein Staudamm am nächsten eingebettet in die felsige Landschaft. Ein schöner Anblick, doch das Wasser all dieser gestauten Flüsse wird irgendwo fehlen. Massenhaft Wassermelonen werden angebaut, die Riesendinger am Strassenrand aufgetürmt zum Verkauf. Was geschieht mit all den Teilen, die nicht verkauft werden? Yusufeli wird an den Hang verlegt um eines Tages überflutet zu werden, davon zeugen all die Hochhäuser über dem Tal. Wir übernachten vor einem Hochzeitscafe bei lauter Musik. Ist Ok.

23.08. Der Tortum Wasserfall ist ein Besuch wert. Zum Übernachten zeigen uns Einheimische einen ruhigen Ort auf einer Halbinsel.

Herrlich ist diese kleine Halbinsel, hier können wir schwimmen und ausspannen. Da bleiben wir doch glatt noch eine Nacht und werden eingeladen zu einer türkischen Hochzeitsfeier.

24.08. Erzurum ist unser heutiges Ziel. Wir geniessen einen riesigen Supermarkt und übernachten auf demselben PP wie vor 3 Monaten.

25.08. Hoch hinaus bis auf 2900m führt die Strecke über die Hochebene. Karg und heiss. Weg von der Strasse an den nächstbesten Platz an einem wiederum wunderschönen Stausee.

26.08. Nein, das geht nicht. Unser Plan: weg von der grossen Strasse und auf kleinen Pisten zum Van See. Doch nach 10km Schotterstrasse immer bergauf und wieder runter geben wir auf, verzichten auf weitere 60km Offroad und fahren die langweilige und heisse Strecke Richtung Van See. PP in Mus.

27.08. Dunstig und heiss ist es. Wir fahren auf eine Art Camping am Van See und geniessen im Schatten der Bäume einige Kebabs und Cay mit den Türken und ein herrliches Bad.

28.08. Zum Nemrut Krater führt eine gute Teerstrasse. Wir parken am kleinen See, geniessen angenehme Temperaturen, ein herrliches Bad, traumhaft schöne Umgebung und den Besuch der Bären in der Nacht.

29.-30.8. Wir bleiben.

31.08. Ein kleiner Umweg zu einem weiteren kleinen sehr einsamen Kratersee. Lediglich ein paar Hirten treffen wir hier. Den ganzen Tag verbringen wir in dieser Einsamkeit und fahren gegen Abend zurück auf die Strasse. Doch so einfach erreichen wir diese nicht, wir rutschen mit den Hinterachsen im sandigen Boden von der Piste. Mit Sperren und Millimeterarbeit können wir uns rückwärts befreien. Glück gehabt. Mit herrlicher Aussicht übernachten wir über dem Van See.

01.09. Mückenfrei übernachten wir auf einer Landzunge bei Gevas. Am Van See herrscht eine Mückenplage, so wird uns immer wieder berichtet  und wir sehen Bilder mit ganzen Vorhängen von Mücken. Erstaunlich, dass wir einen mückenfreien Platz gefunden haben, leider mit viel Abfall wie üblich, doch die Badebucht entschädigt.

02.09. Bye Van See. Eine schöne Strecke Richtung Hakkari. Wir haben Zeit und beschliessen einen Abstecher in ein Seitental zu machen. Hier soll es Sinti Terrassen geben. Ob sie Wasser haben? Ob  es sich lohnt? Ob wir sie finden? Wir wissen es nicht. Auf gut Glück fahren wir los durchs schöne Tal nach Dereici. Hier sollen sie sein. Wir kurven bergauf, drehen um, kurven bergab, spähen durch die Gegend und entdecken endlich einen kleinen Zipfel Kalk. Der Abstieg ist einfach und die Terrassen sind Wow!! Obwohl ein grosser Teil trocken ist, sind die Bassins mit Wasser ein toller Anblick. Die Berner folgen uns und schon bald waten wir mit den beiden Kids durch die Pools. Klein Pamukkale für uns ganz allein. Die Nacht verbringen wir am Fluss.

03.09. Wir wollens wissen. Mit unseren neuen Travel Buddies fahren wir todesmutig auf die Suche nach einem Wasserfall. Er soll schön sein und wir fahren und kurven, wenden und fragen, fahren, fragen und fahren. Aus geplanten 6km wurden 10. Doch dann entdecken wir ihn. Steil runter. Auf einem Mini PP die Fahrzeuge wenden und dann erst mal schlafen.

04.09. Kaum zu glauben 8 Uhr – und die ersten Türken kommen schon angerauscht. Wir beeilen uns, ein kleines Weglein und wir sind beim Wasserfall. Was für ein toller Anblick! Ein Pool zum Planschen, eine Dusche vom überhängenden Fels, eine kleine kuschelige Höhle und hinten rauscht das Wasser vom Berg. Traumhaft schön. Wir stürzen uns voll bekleidet ins kühle Nass. Mittlerweile wird die Auffahrt vom PP von Fahrzeugen blockiert und wir schauen, dass wir weg kommen. Immerhin ist kreuzen auf der engen Bergstrasse nur bedingt möglich. Über Pässe, durch schöne Landschaft fahren wir entlang der irakischen Grenze von Hakkari nach Sirnak. Suchen einen passenden Schlafplatz, kurven herum, finden nichts, fragen eine Familie ob wir vor deren Haus campen dürfen. Wir dürfen. Am offenen Feuer wird Brot gebacken, wir werden zum Cay eingeladen und die Kinder malen und basteln mit den kleinen Türkinnen. Herzlichen Dank, liebe Familie.

05.09. Öde und heiss ist die Strasse entlang der syrischen Grenze. So machen wir Km, schwitzen und trinken viel auf dem Weg nach Anastasiopolis. Über den Ruinen haben sich unsere Reisebuddies einen schönen Schlafplatz ausgesucht. Danke schön. Wunderbar ruhig.   

06.09. 40 Grad das absolute Hoch auf unserer Reise. Wir schwitzen und saufen literweise Wasser fahren durch eine trostlose Gegend und erreichen am Mittag Mardin. Auf einem PP campieren wir unter schattigen Bäumen und lassen die Seele baumeln.

07.09. Erst spät fahren wir los zu den Ausgrabungen von Göbekli Tepe und nach Sanliurfa. Auf dem PP haben wir ein kleines Schweizer Expeditionstreffen. Wir füttern die Fische im Teich, schlendern durch den Bazar, geniessen ein feines Essen und lassen den Abend in gemütlicher Runde im Schweizer Dialekt ausklingen.

08.09. Unsere Berner fahren los Richtung Meer. Den Tag verbringen wir jedoch noch im kühlen Kaufhaus und im Bazar. Erst spät fahren wir los Richtung Nemurt Dagi. Am Abend erreichen wir den grossen Stausee, fahren weg von der Hauptstrasse, ein paar kleine Nebenstrassen, ein paar Reifenspuren durchs Kornfeld, immer Richtung See. Und wir finden einen einsamen traumhaften Platz mit Aussicht.

09.09. Eng wirds in Adiaman bei einer Baustelle. Wir mogeln uns durch und werden kurz darauf auf der Hauptstrasse durch mehrmaliges Hupen, Winken und Blinken durch einen PW gestoppt. Etwas nicht in Ordnung mit Mogli? Nein, wir könnten nicht zum Nemrut Dagi fahren, wir seien zu gross, sollen auf den Camping und mit einer Tour zum Berg. Ja, ja machen wir, aber lass uns bloss in Ruhe. Weiter Richtung Nemrut und im nächsten Dorf verwirft ein junger Mann die Hände, versucht uns zu stoppen, wir ignorieren ihn und fahren ganz entspannt auf steiler aber guter Strasse hoch zum PP. Hier treffen wir auf ein Paar mit einem MAN. Dieselben Erfahrungen mit den unerwünschten Stopps.

10/11.09. Tagwacht um 5 Uhr damit wir in den Genuss des Sonnenaufgangs kommen. Und es hat sich auf jeden Fall gelohnt, obwohl scharenweise Touris mit Minibusse angekarrt werden und wir den Sonnenaufgang in reichlich Gesellschaft erleben. Talwärts stoppen wir bei der alten Brücke, nehmen ein erfrischendes Flussbad wobei wir die Augen lieber verschliessen angesichts des ganzen Abfalls am Ufer. Hier übernachten wir definitiv nicht. So fahren wir nach Halfeti an den Eufrat. Der Fluss ist breit und wir wähnen uns an einem See, wunderbar zum schwimmen und relaxen. Wir bleiben 2 Tage.

12/13.09. Frische Pistazien die Ernte ist in vollem Gange und wir werden wieder einmal beschenkt. In Gaziantap begeistert uns das Mosaik Museum. Danach finden wir ausserhalb der Stadt einen kostenlosen 5Sterne Camping. Endlich mal Bettwäsche waschen, herrlich heiss duschen, geniessen und ausruhen. Hat gut getan.

14.09. Sollen wir oder sollen wir nicht in den Aladaglar NP? Da Temperaturen bis 40 Grad angesagt sind entscheiden wir uns für die Berge. So fahren wir nordwärts und freuen uns am Anblick der sichtbaren Bergkette vor uns. Bevor wir diese über kleine Landstrassen erreichen, werden wir zum Essen eingeladen, bewundern die Erdnuss Ernte und werden wieder beschenkt. Und dann geht es aufwärts, die Strasse ist gesperrt, der Umweg wird zur Piste, steile Anstiege, Kurven, Nadelwald, enge Bergdörfer, das Navi zeigt schon lange keine Wege mehr an… doch irgendwie müssen wir da durch… dann sind wir plötzlich wieder auf einer engen aber befahrbaren Strasse, gemäss Navi wieder auf dem Weg. Uffff….  Nur langsam sind wir vorangekommen, doch die Landschaft entschädigt mit Nadelwald wie in Rumänien und in der Ferne grüssen steile Felswände. Einen Nachtplatz mit herrlicher Aussicht finden wir 6km vor der Talsohle mit Teerstrasse.

15.09. Eigentlich freuten wir uns auf die Teerstrasse. Doch ein Einheimischer betrachtet unseren Mogli und meint, wir sollen 2.5km zurückfahren, dann in einen Waldweg einbiegen und dem Pfad folgen, das sollte mit unserem Fahrzeug gehen. Gesagt getan – und wir erleben eine traumhaft schöne Fahrt entlang der Bergkante mit Aussicht auf die umliegenden 4000er. Zwar kommen wir nur langsam voran, kein anderes Fahrzeug weit und breit. Grandioser Übernachtungsplatz.

16.09. Sternenklar war die Nacht mit Milchstrasse vom Feinsten. Talwärts durch sehr enge Dörfer, wir bibberten etliche Male ob wir durchkommen, dann noch ein Stromkabel, Haarnadelkurven durch saftig grünen Blätterwald und wir sind im Tal zum Kabuzbasi Wasserfall. Hier müssen wir NP Gebühren bezahlen und hoffen vergeblich einen schönen Schlafplatz zu finden. Stattdessen gibt es nur einen kurzen Besuch vom Wasserfall und dann fahren wir talauswärts bis vor eine Fahrverbotstafel und Absperrung. ???? Wir sind wohl im falschen Film, oder wie??? Denn eine andere Strasse in Richtung Norden gibt es nicht. Und aus Richtung Süden kamen wir, dahin wollen wir nicht zurück. Was nun??? Also gut – nicht das erstemal – Augen zu und durch!!! Eine perfekte Teerstrasse ohne irgendwelche Einschränkungen führt aus dem Tal – mit Gegenverkehr. Da verstehe einer die türkischen Verkehrsbeschränkungen. Über Yahyali fahren wir mit einer kleinen Abkürzung über Geröllpiste (Navi, Navi, was machst du wieder mit uns) nach Camardi, wo wir unsere Berner Freunde im Canyon treffen.

17.09. Kraxeln ist angesagt durch den Canyon. Links und rechts Wände und je tiefer wir reinkommen, je enger und steiniger wird es. Leider müssen wir wieder denselben Weg zurück, da wir nicht auf die Kante hochkommen und es wieder mal richtig heiss ist. Gegen Abend verlagern wir unseren Stellplatz ein paar Km weiter ins Tal hinein.

18.09. Kleine Wanderung mit unseren Freunden und Spass mit den Kids. Zur Belohnung gibt es Pfannkuchen mit Apfelkompott und Eis. Leider trennen sich unsere Wege wieder. Wir fahren an die Küste, die Globi Besatzung Richtung Istanbul. Es war schön mit Euch. Da wir erst spät losgefahren sind übernachten wir in einem kleinen Wäldchen an der Strasse.

19./20.09. Eine Traumbucht fast nur für uns, nachdem die Tagestouristen weg sind. Schnorcheln, Schwimmen, geniessen.

21.09. Zuviel versprochen haben wir uns von der Strecke nach Alanya, überbaut, Hotelanlagen, einfach eine viel befahrene Strasse. Sehr touristisch mit zahlreichen bazarartigen Shops entlang der Strasse. Ein Schild auf deutsch: «Hier werden Sie nicht vollgelabbert. « und schon versucht der Nächste, dich in seinen Shop zu locken mit Argumenten wir billigen T-Shirs, super Schuhe, echte Ledertaschen und -gürtel, Süssigkeiten etc. etc. Mangels eines Schlafplatzes parken wir in der Nähe der Hotelanlagen, werden vollgedröhnt mit Kinderdisco und später mit Techno. Wir fliehen um 1 Uhr nachts und finden einen Platz vor einem Strandcafe.

22.09. Sandstrand ist ja gut und recht – aber einfach nicht so unser Ding. Geht für eine Nacht in der Nähe von Side. Wenigstens ruhig.

23.-26.09. Hier bleiben wir. Ohne grosse Erwartungen sind wir in Cirali angekommen und finden einen herrlichen Stellplatz in der Nähe von Chimera. Wir spüren, dass wir ein Erholung benötigen. Wer denkt Reisen ist ein Zuckerschlecken, der soll mal planen, Nachtplätze finden, fahren, navigieren, Bolg schreiben, Fotos sortieren, Rechnungen zahlen, Ersatzteile organisieren, und wir müssen noch unsere Batterien ersetzen.. und und und, das ist ganz schön anstrengend. Also wird mal ein Tag mit einfach Nichtstun eingeschaltet. Am nächsten Nichtstuntag wandern wir abends auf den Berg und bewundern die ewigen Feuer. Sehr schön, vor allem wenn es langsam dunkel wird. Tags darauf ist natürlich der Besuch von Olympos angesagt. Per Pades am Strand entlang hin und durchs Dorf mit all den versteckten kleinen Hotelanlagen zurück. Neuer Tag, neuer Plan: wir gönnen uns eine Bootstour in die umliegenden Buchten. Schnorcheln und einfach mal Tourist spielen. Auch schön.

27.09. Wir müssen weiter, müssen Cirali verlassen und fahren die schöne Strecke über Antalya nach Kas. Was für ein charmanter kleiner Ort! Versteckte Gassen mit kleinen Shops, schöne Gartenlokale entlang dem Hafen, kleine Hotels und für uns einen super Stellplatz mit Blick über den Hafen und den Ort. Das Highlight: eine versteckte Treppe zu unserer privaten Schnorchel- und Badebucht.

28.09. Noch einmal schnorcheln in dieser wunderschönen Unterwasserwelt. Grosse und kleine Fische. Im Sonnenlicht erstrahlen die kleinen Riffs wie im Aquarium. Dennoch fahren wir gegen abend los zum Saklikent Canyon. Stellplatz am Fluss.

29.09. Durchs Wasser waten wir in den Canyon, Steilwände links und rechts, es wird enger, wir kraxeln auf rutschigem Gestein bis zum Mini-Wasserfall. Riesenschwimmreifen werden an den Fluss gekarrt, eine Ladung Touristen hinterher, auf den Reif und ab geht die Fahrt flussabwärts. Viel Spass!

30.09. Karibisch blau schimmert der Salda Gölü uns entgegen. Am weissen Ufer mit Blick auf den See stehen wir am Strassenrand. Glücklicherweise hat es kaum Verkehr, sodass wir eine ruhige Nacht mit traumhafter Aussicht haben.

01.10. Das andere Ufer ist genauso schön mit einem schönen Plätzchen.

02/03.10. Pamukkale mit Hiereapolis ein Muss in der Türkei. Am Fuss der weissen Terrassen lassen wir Mogli stehen und erklimmen die Kalkstein Terrassen. Die Bilder sprechen für sich.

04.10. Abseits der grossen Strassen fahren wir zum Demiköprü Baraji, einem Stausee. Wir stehen mit Freunden einsam im trockenen See in herrlicher Landschaft.

05.10. Pergamon ein Besuch wert.

06.10. Wieder an der Küste in Ayvalik stürzen wir uns mit den Einheimischen ins Marktgetümmel.

7.-8..10. Bergauf und -ab der einsamen Küste entlang schlängeln wir uns nach Canakkal wo wir die Fähre auf die Halbinsel nach Ecebat nehmen. Unsere letzte Nacht in der Türkei.

Bilder folgen