Tunesien Mai 2023


Tunesien 2023

26.04. Einschiffen: Mit GNV Genova - Tunis. Mit Geduld, Returnticket (musste vorgewiesen werden), Hotelbuchung (es wurde danach gefragt, aber die mündliche Auskunft genügte) ging das Einchecken recht einfach. Pünktliche Abfahrt.

27.04. Ankunft Tunis: Pünktliche Ankunft. Gedränge von allen Seiten, jeder will der Erste sein. Nur langsam geht es vorwärts durch ein Scanner, in Zickzacklinien von einem Posten zum nächsten. Mit unseren 3.40m Höhe weisen sie uns durch eine Durchfahrt mit seitlich herunterhängenden Betondecken. Nach unserer Weigerung dürfen wir eine höhere Durchfahrt benutzen. Uffff… Warten auf den Zollbeamten. Danach geht es zügig vorwärts und wir sind in Tunesien. Übernachten super ruhig auf einem Militärfriedhof bei Cedria Plage.

28.04. Cap Bon: Durch fruchtbare Gegend nach El Haouaria und auf die Cap Spitze. Der Wind bläst uns um die Ohren und vom Meer steigt eine Nebelwand nach oben. Wir fahren ein Stück zurück und finden einen schönen Nachtplatz mit Aussicht.

29.04. Keliba: Ein weisser Sandstrand mit Schiffswrack und ein schönes Plätzli zum Bleiben.

30.04. Menzel Heurr: Lagune mit Flamingos. Schlafplatz schön doch leider mit Abfallproblem.

01.05. Monastir: Wir lassen Nebeul, Hammamet und Sousse hinter uns und fahren nach Monastir. Übernachten am Hafen.

02.05. El Djem: Mogli steht auf einem bewachten PP während wir das monumentale Amphitheater und das Mosaikmuseum besuchen.

03.-04.05. Die Berberdörfer Matmata, Zeraoua und Tamerza im Dahar Gebirge begeistern uns mit Wohnformen in ober- und unterirdischen Höhlen. Zum Teil noch bewohnt, für Touris aufgemotzt. Viel spannender sind die verfallenen Dörfer mit kleinen Gässchen in alle Richtungen.

05.-06.05. Djerba: 1km vor dem Fährhafen stehen wir plötzlich im Stau. Was ist denn hier los? Wir erfahren, dass diese Kolonne für die Fähre Schlange steht,  alle 20 Min geht es ca 50 Meter weiter. Nein!!! Oder??  Wir geben auf und beschliessen auf einem nahen Feld zu übernachten und es morgens um 6 nochmals versuchen. Und um 6 Uhr stehen wir wieder Schlange aber schon viel näher am begehrten Platz auf der Fähre. Nach 1.5 Std. sind wir auf dem Kahn. Der flache Sandstrand ist karibisch, unser Platz mit Aussicht traumhaft. Da es Ebbe ist sind die Muschelsammlerinnen am Werk und wir ihre Kundschaft. Mhhhh leeecker.

07.05. Djerba Houmt Souk: Durch den Strassenmarkt mit vielerlei altem Krimskrams den quirligen Bazar mit kleinen Shops und Cafes zu schlendern ist spannend. Immer wieder entdecken wir schön gemalte Motive auf den Häusern. Unser Ziel ist die Lagune im Norden. Wind und einsetzender Regen treiben uns ins WoMo. Schade. Zudem scheint es hier ein jüdisches Fest zu geben und plötzlich sind wir umringt vom Militär.

08.05. Wind und Regen sind nicht einladend für den Strand und vermiesen uns Djerba. Wir flüchten über den Damm aufs Festland. Durch abfallverseuchte langweilige Gegend nach Totouine, ins Dahar Gebirge nach Ksar Haddada, besichtigen die Speicherkammern und strollen durch die engen Gassen.

09.05. Chennini Ksar Ouled Soltane In Chennini sind wir am frühen Morgen allein und gegen 11 Uhr geht der Spuck los. Touribusse spucken scharenweise Besucher aus und Chennini gleicht einem Ameisenhaufen. Ein Abstecher zu den sieben schlafenden Riesen. Es beginnt zu regnen und wir flüchten nach Ksar Ouled Soltane. Schöne Speicherburg, jedoch fanden wir die Anfahrt den Besuch nicht wert. Dafür finden wir einen ruhigen Übernachtungsplatz.

10.05. Ein wenig viel Umweg durch Fehlplanung der Route und Respekt vor dem Wetter führen uns über Chennini nach Ksar Ghilane. Schöne Offroad Piste, so lieben wir es und erwarten, dass das so bleibt… doch dann plötzlich Teer, schade. Die Piste wurde durch eine brandneue einspurige Strasse ersetzt. Ksar Ghilane: die heisse Quelle, Dattelpalmen, Quad- und Kameltouren in die nahen Dünen locken Touristen in die Oase. Wir übernachten auf dem Camping. Abends treffen 2 deutsche Fahrzeuge ein, sie haben eine Odyssee durch die Wüste hinter sich und raten uns, die Strasse nach Douz zu nehmen.

11-05 Langweilig ist die Strecke nach Douz. Hier stärken uns bei einem feinen Essen und finden einen Nachtplatz vor der windgepeitschten Weissen Düne.

12.05. Der Sandsturm hat nachgelassen so beschliessen wir, in die Dünen Richtung Tembaine zu fahren. Im Cafe Port du Sahara erhalten wir eine Routenbeschreibung. Trotz der vielen Fahrspuren ist der Weg leicht zu finden. Zwischendurch Sandverwehungen und kleine Dünen aber alles easy zu bewältigen so erreichen wir die tolle Dünenlandschaft. Parken Mogli und geniessen die Stille des Nachmittags und die Dünen. Und dann geht es los, wie auf Kommando braust uns der Sandsturm um die Ohren. Null Sicht! Sand überall – aussteigen nicht mehr möglich. Wenn das so weitergeht haben wir morgen anstelle einer Piste nur noch Dünen. Wir beschliessen das Dünengebiet zu verlassen, da wir ab dem Cafe keinem Fahrzeug mehr begegnet sind. Übernachten in einer einigermassen sandfreien Senke, der Sandsturm tobt, rüttelt und schüttelt aus allen Richtungen am Mogli. Unser treuer Gefährte hält stand.

13.05. Noch immer tobt der Sturm Nur Sand und keine Sicht, wo ist die Spur? Stimmt die Richtung? Wir versuchen dem Track zu folgen, doch die Wüste lebt und der Track stimmt nicht mehr und endet bestenfalls an einer riesigen Sanddüne. Daneben gibt es gefühlte 20 Spuren die irgendwo im Sand versinken. Da kommt ein riesen Dünenfeld. Moment – da waren doch gestern noch keine Dünen? Na ja, heute ist nicht gestern und ganz ehrlich – eigentlich machen diese Dünen Riesenspass, sofern wir uns nicht verfahren und Mogli macht das super. In Douz fahren wir auf den Camping Chez Sophie.

 

14.05  Chot el Djerid: Nicht was wir uns vorgestellt haben, nicht weiss, nicht blau sondern braun, der Sand weht uns um die Ohren, die Sicht ist teilweise null.

eine Million Dattelpalmen. Der Palmenhain mit dem grünen Blätterdach ist gewaltig. Rund um Tozeur werden die besten Datteln der Welt angebaut. Die Gebäude der Altstadt sind mit kleinen Ziegelsteinen gebaut und mit schönen Mustern versehen. Diese Zeigelsteine halten die Gebäude kühl, das sie zum Teil hervorstehen und so Schatten werfen. Übernachtung im Palmenhain.

15.05. Chebika, Tamerza, Mides Canyon von Chibika, den nächsten Canyon erkunden wir in Tamerza, wo wir auch unser Plätzli für die Nacht finden.

16.05. Lohnt es sich einen Führer zu nehmen, der keine Ahnung hat wo der Einstieg zum Mides Canyon ist? Nein!!! Mit dem Auto werden wir nach Mides zum Canyon Einstieg gefahren (so, laut Guide) Über Stock und Stein führt er uns nach unten und wir landen an einem engen Durchstieg mit hüfthohem Wasser. Unser Guide meint, der Canyon sei nicht begehbar, es habe zu viel Wasser. Hmmmm….. warum wusste er das nicht vorher???? Also geht es wieder bergauf an den Rand des Canyons um in Richtung Tamerza zu wandern. Plötzlich Stimmen – aus dem Canyon!! Ja – guter Mann, wie sind denn die in den Canyon gelangt??? Er nuschelt irgendetwas… unverständlich. Grrrrr, wir wandern weiter und plötzlich entdecke ich über eine flache Felsplatte einen Zugang zum Canyon. Nichts wie runter, der Guide folgt murrend, ich will in den Canyon!!! Der Guide schüttelt den Kopf… zuviel Wasser – geht nicht. Das werden wir ja sehen, ich bedeute ihm, dass ich es versuchen werde. Er wartet mit Andreas. Eine einfache mehrheitlich trockene Wanderung führt mich durch diesen wunderschönen Canyon. Nach ca. 1 km treffe ich auf Menschen… Gruppen… mit Sandalen und Kleidchen…  und Führer. Wie sind denn die hierhin gelangt? Einige Meter weiter führt ein Pfad (beinahe Autobahn) aus, bzw in den Canyon. Soviel zu unserem Guide. Nach meiner Rückkehr muss ich mich ziemlich beherrschen, den Typen nicht anzufauchen. Die Wanderung zurück nach Tamerza führt den Berg hoch, über die Bergflanke und hinten wieder herunter. Ich wage gar nicht daran zu denken, dass die Rückkehr eventuell auch durch den Canyon möglich gewesen wäre. Und der will uns glatt noch eine Tour zu den grossen Cascaden, und eine Berberpizza in seinem (dreckigen) Lokal aufschwätzen.

Fluchtartig verlassen wir den Ort Richtung Rommelpiste. Diese im Abendlicht zu befahren ist ein Erlebnis. Nach dem Einstieg in Redeyef durch eine Müllhalde, geht es bergauf über eine Art Pass und wieder in steilen Kehren bergab. Wir lieben diese Piste, die Einsamkeit, die gewaltige Bergkulisse rundum und natürlich übernachten wir in dieser Einsamkeit.

17.05. Ein Zug in die Seldja Schlucht bei Metalaoui soll es geben. Dieser wurde den Tunesier von den Franzosen geschenkt, nur leider fährt der nicht mehr. Wir parken, schlafen und wollen morgen den Schienen nach in die Schlucht.

18.05. Da kommt doch früh am Morgen ein übergewichtiger Typ angehumpelt, mit Krücke und Clocks und meint er müsse für den Platz kassieren. Nein! Danach meint er, für die Wanderung durch die Schlucht (den Schienen nach) benötigen wir einen Führer, sonst würden wir uns verirren, und er sei offizieller Führer. Nein! Danach humpelt er schwerfällig davon, lässt sich erschöpft auf einen Stuhl fallen. Das war wohl eine anstrengende Tour für ihn. Durch zwei Tunnels erreicht man ein grünes Flusstal, weiter den Schienen entlang, es wird eng und enger, 2 weitere Tunnels, links und rechts ragen die Felswände in den Himmel. Grandios. Ob hier zeitweise noch ein Zug für den Phosphatabbau fährt, haben wir nicht erfahren. Wir übernachten in Bir el Hafey, mit Erlaubnis des Besitzers, auf einem Knoblauchfeld. Die Frauen vom Dorf überraschen uns mit einem feinen Essen.

19.05. Früh am Morgen sind die Frauen bereits auf dem Feld. Es wird gesungen, gelacht, geerntet und gebunden. Wir fahren Richtung Al Kef mit einem Zwischenstopp in Speitla hier sind die römischen Ruinen von Sufetula. Auf einem Hügel übernachten wir bei Gewitter.

20.05. Al Kef. Wir besichtigen die Burg, besuchen den Markt, und werden von der Polizei gestoppt, bzw. gebeten in östliche Richtung zu fahren. Da beissen wir halt in den sauren Apfel, vor allem, da sie uns nun begleiten. Von Provinz zu Provinz wartet schon das nächste Begleitfahrzeug. So fahren wir halt nach Dougga wo wir im strömenden Regen und Windböen beschliessen, ohne Besichtigung einen Schlafplatz zu suchen. Doch schon haben wir wieder einen Wachhund. Sie wollen uns einen Schlafplatz zeigen, kurven hin und her, telefonieren, studieren, kurven weiter durch enge Gassen, sie wissen nicht wohin mit uns. Schliesslich landen wir auf einem Hotelparkplatz.

21.05. Es regnet noch immer. Also Weiterfahrt auf Nebenstrassen, schöne fruchtbare Landschaft. Auf einem Hügel finden wir ein schönes Plätzli. Leider ist es Treffpunkt der Einheimischen, die zwar freundlich sind, aber viel zu lange feiern. So wird es eine kurze Nacht.

22.05. Mitten im Kreisel ist der Markt. Die Durchfahrt zwischen den Ständen wird eng. So ein Gewusel, wir stoppen und wuseln ein wenig mit. Kleider, Schuhe, Gerümpel, Hühner alles durcheinander, das Spannendste sind die Menschen, Gesichter, Gewänder, Trachten, Feilschen, kritisch werden die Hühner begutachtet und für ungenügend befunden. Weiter zum Cap Serrat, einem einsamen wunderschönen Strand, leider können wir nicht hineinfahren und im Schatten stehen wollen wir nicht, da es ziemlich kühl ist. So fahren wir nach Bizerte, nettes Städtchen und beschliessen Richtung Tunis zu fahren um uns nach neuen Batterien umzuschauen. In Gamarth entdecken wir am Meer eine Düne, wie für uns gemacht.

23.05. Nach Tunis auf Batteriesuche. Erfolglos. Übernachten in einem ruhigen Quartier mit Aussicht.

24.05. La Marsa Plage Hier gibt es einen Stellplatz bei der Endstation der TGM, welche in die Stadt fährt. Wirrwarr in der Medina und dem Bazar in Tunis.

25.05. Marsa Plage Ruhetag

26.-27.05. Zurück auf unsere Düne für die nächsten 2 Tage. Relaxen

28.05. Fähre Tunis - Genova