Ausgerechnet Rumänien!!!

 

Warum Rumänien, schlechte Strassen, Abfall, Kriminalität, Was wollt ihr da???

Das bekommen wir zu hören, wenn wir unsere diesjährigen Reisepläne erläutern. Wir wollen es mit eigenen Augen sehen. Denn wir haben auch Gutes vernommen. Transsilvanien mit Draculas Wäldern und Schlösser, ursprüngliche Landschaften, keine Touristen und… die Transfagastan – ja die wollen wir fahren, sofern sie geöffnet ist. Das Team Strietta wird uns wieder begleiten. (krankheitshalber erst ab dem 4.6.)

 

 

31.05. Über den Arlbergpass und Autobahnen zügig Richtung Wien. An der Donau finden wir frühzeitig unseren ersten Übernachtungsplatz, sodass wir uns noch ins kühle Nass stürzen können. Eine Wohltat bei 31 Grad.

 

 

01.06. Gute Autobahn bis Budapest. Wir bleiben 2 Nächte. Mit HopOn HopOff, per Bus und Boot Stadtbesichtigung danach Ungarisch Gulasch. Am Abend auf den Hügel um die beleuchtete Stadt von oben zu bestaunen.

 

 

03.06. Grenze Rumänien. Problemlose Einreise. Über Landstrassen Richtung Sapanta. Wir passieren niedliche Dörfer. Alle Häuser entlang der Hauptstrasse mit Blumengärtchen und Feierabendbänkli vor dem Haus. Hier sitzen die Bewohner friedlich beisammen und beobachten die Vorbeiziehenden. Es ist Sonntagabend und sie haben Zeit.

 

Der Fröhliche Friedhof in Sapanta ist ein Touristenmagnet. Das bemerken wir sofort bei der Ankunft; Reisecars die ihre Passagiere ausspucken. Als der Himmel die Schleusen öffnet flüchten wir unter ein Vordach, verfolgt von gefühlten 100 Schlitzaugen. Ein Gackern ohne Punkt und Komma, klar sie haben ja auch keine Zeit – der Bus wartet. Kaum ist der Guss von oben vorbei hasten sie zum Car und der frisch getränkte Friedhof strahlt in den schönsten Farben für uns allein. Die hölzernen Grabplatten erzählen über die Verstorbenen. Schönes, Tragisches, über den Lebensweg , das Berufs- und Familienleben. Leider können wir es nicht lesen. Das kleine Mädchen auf dem Grabbild wurde mit 3 Jahren von einem Auto überfahren, erklärt uns ein Einheimischer. Unser heutiges Ziel: Viseu de Sus, hier übernachten wir auf dem PP der Mocanita Bahn.

   

04.06. Mit der alten Holztransportbahn von Mocanita geht es unter Dampf ins Tal hinein. Wir geniessen die Fahrt im offenen Wagen und lassen die Bilder sprechen. Die Urwälder sind gigantisch. Abends trifft das Strietta Team ein.

 

 

05.06. Gemeinsam fahren wir nach Birsana zu den Holzkirchen. Rumäniens Kirchen sind beeindruckend. Mit goldverzierten Kuppen und sehr viel Holz, gepflegt und liebevoll gestaltet. In der Kirche erzählen die farbenfrohen Wand- Deckengemälde dem Besucher tausend Geschichten. Gegen Abend fahren wir zum Prislop Pass wo wir bei toller Aussicht in der Einsamkeit übernachten.

 

 

06.06. Die Moldau Köster – Unesco Weltkulturerbe, stehen auf dem Programm. Wir besichtigen Voromet und Humorosa. Die Malereien an den Aussenwänden sind teilweise noch gut erhalten. Der noch so kleinste Fleck im Kircheninnern ist bemalt. Wunderschön. Unser Nachtlager finden wir auf dem Weg Richtung Bicaz an einem Fluss.

 

 

07.06. Entlang dem Muntelui See erreichen wir Bicaz und machen einen Abstecher nach Ardeluti. Leider beginnt es heftig zu regnen. Alles schlammig und morastig – keine guten Voraussetzungen für einen trockenen Schlafplatz. Diesen finden wir dann auf einem halbgeteerten Platz in einem Dorf. Abends trotten die Kühe und Geissen gemächlich in ihren Stall. Die Hühner finden um unsere Calis ihre Körner und die Einheimischen trinken am einzigen Tischchen in der Dorfkneipe ihren Schnaps.

 

 

08.06. Bei gutem Wetter durch die Bicaz Klamm. Hier wird Kalk abgebaut. Felsen links und rechts der schönen und guten Strasse. Zwischendurch giesst es vom Himmel was das Zeug hält. Anhalten und abwarten wie die Lokals. Dem Schlafplatz entdecken wir im Feld und erst als der Klärwärter uns einen Besuch abstattet, bemerken wir am etwas seltsamen Geruch, dass wir uns in der Nähe einer Kläranlage befinden. Na ja…. geschlafen haben wir trotzdem. Weiter Richtung Donau Delta.

 

 

09.06. Endlich am Donau Delta. Die streunenden Hundebabys bekommen ein paar Leckerbissen und die Mamma Milchwasser. Auf dem Camping Murighol gefällt es uns so richtig gut. Duschen, Relaxen. Wir und unsere Maskottchen machen nette Bekanntschaften.  Wir buchen eine Bootstour mit dem Campingplatzbetreiber.

 

 

10.06. um 6 Uhr morgens geht es los. Auf einer 4stündigen Bootstour entdecken wir das Donaudelta mit seiner gewaltigen Artenvielfalt. Unser Kapitän kennt das Delta in- und auswendig, fährt durch kleine enge Nebenkanäle und macht uns auf all die Details aufmerksam. Ein schönes Erlebnis, wenn auch nicht ganz billig, es lohnt sich auf jeden Fall.

 

 

11.06. Mammaia, die Badehochburg am schwarzen Meer. Gierig auf Strand haben wir grosse Erwartungen. Das Erste was wir zu Gesicht bekommen sind Industrieanlagen. Kilometerweit sichtbar. So auch vom Strand des überfüllten Campingplatzes . Wir sind enttäuscht. Eine Übernachtung und wir beschliessen nicht weiter südlich zu fahren, sondern den Weg westwärts einzuschlagen.

Am Abend noch ein Kneipenbesuch - hahaha Rätus hat das vielversprechende Tagesmenu bestellt - und - bekommt 2 Minicervelats! En Guata. Und die Rumänen??? na ja - ein Prost  den Beiden... die wollens aber wissen!!

 

12.06. Autobahn mit Ziel Bukarest. Wir parken vor dem Cheauchescu Palast. Während wir diesen grössenwahnsinnigen Bau besichtigen, lassen wir unsere armen Maskottchen, Bäri und Maya, bei 32 Grad im geschlossenen Auto. Bei der Eingangskontrolle werden unsere Personalien aufgenommen und eingetragen, danach werden wir durchleuchtet wie am Flughafen. Wir sehen 3/100stel vom Palast. Räume mit Dimensionen, in denen wir unser trautes Heim gut unterbringen könnten. Marmor, Gold, Kristallleuchter und kunstvoll bestickte Vorhänge und Stoffe. Alles vom Feinsten. Das sind unsere  persönlichen visuellen Eindrücke, die Geschichte hinter diesem Palast ist ein Thema für sich. Über löchrige Nebenstrassen Richtung Sinaia. Unser Schlafplatz ist auf der Höhe bei einem kleinen Kloster.

13.06. Ein altes Fraueli kommt uns mit dem Korb voller Steinpilze entgegen. Wir wollen auch Pilze, machen uns auf die Suche mit einem eher bescheidenen Resultat. Gegen Mittag erst fahren wir los in ein Hochtal nach Madura.

 

14.06. Sinaia mit Schloss Peles, das Neuschwanstein von Rumänien. Schöner Anblick von aussen, innen ist alles sehr dunkel gehalten, bedrückend.

 

Bären wollten wir sehen, schliesslich sind wir doch im Bärenland! Erfolglos gehen wir auf keinen Fall heim – also Besuch im Bärenasyl. Alle, zum Teil aus engen Käfigen gerettet und nun in Freiheit hinter Gittern.

 

Danach Bran, das Draculaschloss von aussen. Rundherum sind die Stände für die Touristen, Käse, Blusen, Holzwaren, Leckereien – kauft, kauft, liebe Leute. Lecker, lecker …. Auch uns schmeckt die süsse Rolle. Die Transfagastan ist nicht mehr weit. Es heisst sie öffnet erst im Juli, aber von Norden her kann man ein Stück hochfahren. Also los!

 Bis zum Fahrverbot fahren wir – und stellen fest – da fährt einfach jeder Rumäne durch. Wir erkundigen uns erneut und erfahren, dass die Transfagastan morgen um 12 Uhr offiziell geöffnet werden soll. Wir übernachten genau hier, vor dem Fahrverbot, hinter dem geschlossenen Hotel. Hoffen auf nächtlichen Bärenbesuch….. erfolglos

 

15.06. Juhuiiiii, wir fahren sie – die Transfagastan! Frühmorgens vorbei am Fahrverbot. Augen zu und durch! Was für ein Erlebnis – wir sind allein – die Aussicht auf die Serpentinen – überwältigend! Da wir nun die ganze Strecke fahren können, müssen wir unsere Route anpassen, weil wir Sibiu auf jeden Fall besuchen wollen. Also erst südwärts, dann halt wieder nordwärts Richtung Sibiu. Auf dem Camping Ananas übernachten wir.

 

 

16.06. Mitten in Sibiu parken wir und stürzen uns ins Getümmel. Ganz schön viel los, in dieser tollen Stadt. Glacestände und Cafés vom Feinsten. Auf den Turm um Sibiu von oben zu betrachten. Erst am frühen Nachmittag nehmen wir die Strasse unter die Räder. Südwärts nach Brezoi und dann nach Westen über die Passtrasse wo wir am höchsten Punkt nächtigen.

 

17.06. Transalpina wir kommen. Es geht hoch hinauf in eine wunderschöne Hochebene mit saftigen Weiden voller Schafe. Der Ausblick ist überwältigend. Wir kaufen Käse in allen Varianten direkt ab Produktion. Team Peng wird nordwärts die Heimfahrt antreten und wir haben noch eine Woche Zeit. Wir fahren auf eher schlechten Nebenstrassen westwärts Richtung Baje Herculane. Hier übernachten wir an einem Stellplatz mit Swimmingpool bei den heissen Quellen.

 

 

18.06. Den Morgen starten wir in einem heissen Felsenbad, das uns die Einheimischen zeigen. Herrlich. Ein Besuch noch in Balia Herculane. Das Bad soll Unesco Welterbe sein - scheint  jedoch eher dem Verfall preisgegeben. Entlang der Donau zur serbischen Grenze.

 

 

Bye, bye Rumänien....

Serbien eintönig, trist, und langweilig flach, flach, flach,  nix, nix, nix…. Wir fahren und fahren, vermissen die liebevollen Gärten, die gepflegten Felder, vermissen Rumänien, dieses wunderschöne Land. Kroatien: wir fahren und fahren…. Endlich wieder ein paar Felder, Gepflegte Häuser….flach nur in weiter Ferne ein paar Hügel. Nachtpläzli im Feld. Doch wir wollen in die Berge!

 

 19.06. Also weiter nach Slowenien! Und hier wird es sofort grün und bergig…. Wie schön! Wir fühlen uns daheim. Maribor lassen wir aus und fahren erst westwärts. Kurz vor Slovenis Bistrica übernachten wir.

 

 20.06. Damit es schneller geht nehmen wir die Autobahn Richtung Liubljana. Kurz davor wieder nach Westen durch wunderschöne einsame Landschaften mit Bergdörfern.

 

Durch das  Tal der Mühlen am Fluss entlang erreichen wir den Punkt wo wir uns entscheiden müssen – Pregil- oder Wurzenpass… Der Wurzenpass soll es sein. Die Strasse schraubt sich in engen Kurven höher und höher. Immer wieder schöne Aussicht auf die Berge. Wir geniessen es.  Ein Schlafplatz in dieser grandiosen Bergwelt, das wärs! Doch überall Wohnmobil Verbotsschilder. Gilt das auch für uns? Wir haben ja nur ein Büssli! An einem Bach halten wir, warten die Dunkelheit ab und wagen es das Dach hochzulassen. 0.30 Uhr. Ein Auto, eine Taschenlampe …. Police…. SCH….. Wir müssen blechen: 40Euro – und müssen verschwinden -  GRRRRRR

 

 

21.06. 0.45H über die Grenze nach Österreich. Erste Schlafmöglichkeit --- schnarch, schnarch….

 Danach weiter westwärts nach Italien.. ins Südtirol jupieee… schön….

 

22.06. Gemütliche Heimfahrt durch die Dolomitenpässe. Camping in ….. Bei einer Fahrradtour werden wir komplett verschifft. Macht nix… wir trocknen wieder und Cali ist gewaschen, wenigstens von aussen.

 

23.06. Besuch im Altersheim in Davos. Unser Nani lässt ein paar Jauchzer zu Drehorgelklängen und dann geht’s ab nach Hause.

 

Fazit: Schön wars… Die Strassen besser als erwartet. Die Zigeuner abenteuerlich, ein spannender Anblick – ganze Familien mit Ross und Wagen. Belästigt wurden wir nie. Abfallproblem weniger krass als erwartet nur regional. Landschaft sehr abwechslungsreich.

 

Uns haben die unendlichen Wälder und die Bergwelt sehr beeindruckt, die gepflegten und bewirtschafteten Felder haben uns überrascht. Das Donaudelta ist ein Erlebnis. Versorgung Tankstellen gibt es immer wieder, das Wasser ist trinkbar meistens aus Quellen, die überall zu finden sind. An den Strassenständen gibt es immer frisches Gemüse und Früchte. Die Bäckereien eine Wucht – eine Auswahl feinster Leckereien - da kannst du süchtig werden!

 

Insgesamt hatten eine tolle und erlebnisreiche Zeit.