Reisetagebuch Lhasa Bishkek  03. Sept. bis 29. Sept. 2018

 

Well, I did it!!!!!

 

Das was ich schon immer wollte – einmal mit diesem roten Bus reisen. Tagsüber wirst du durch Traumlandschaften chauffiert, nachts steigst du in deine Koje und schläfst den Schlaf des Gerechten.

 Und wenn schon denn schon!!! – es soll eine spannende Route sein die wir alleine nicht befahren können: Von Lhasa über Kashgar nach Tibet.         Rock’n’Roll!!!!

3.-4. Sept. Lenzerheide-Frankfurt-Chengdu

Schlaflos durch die Nacht

 

Um 17 Uhr besteige ich den Nachtbus nach Frankfurt, komme nachts um 2 an. 14 Uhr Flug nach Chengdu Ankunft nächsten Morgen.

 

5. Sept. Flug Chengdu – Lhasa oder

Mit hämmerndem Kopf ins Abenteuer

 

Ankunft um 14 Uhr. Ich bin auf den Felgen…mein Kopf hämmert. 2 schlaflose Nächte und 3700m Höhe verlangen ihren Tribut. Die Truppe ist vollständig mit Reiseleiter (Martin), Fahrer (Klaus), lokal Guide (Pemma) und 19 Passagieren. Der Geldwechsel zieht sich endlos in die Länge und alle sind froh als wir endlich beim Tibet Hotel und dem roten Bus ankommen um unsere Kabinen zu beziehen. Zum Duschen etc. werden je ein Herren- und ein Damenzimmer angemietet.

 

Mein Kopf hämmert noch immer - immer schlimmer … Höhenkrankheit oder Übermüdung? Nach ein paar Einkäufen geht’s zu unserem ersten chinesischen Abendessen. Sehr lecker.

 

Und mein Kopf hämmert und hämmert und hämmert – Übelkeit kommt dazu – ich flüchte von meiner Rotel Kabine ins Hotelzimmer (Toilette in Reichweite!!!) 


 

 

6. Sept. Lhasa (religiöeses, kulturelles Zentrum Tibets)

Pilger und Mönchsdebatten

 

Nach wiederum einer schlaflosen Nacht und einem Mordshammer in meinem Kopf, genehmige ich mir (Höhenkrankheit hin oder her) zwei Kopfwehtabletten, denn ich will mit zum Potala Palast, und tatsächlich es wird besser – also doch nur Kopfschmerzen durch Schlafmangel. Man (Frau) lernt nie aus.

 

Unser erster Besuch gilt dem heiligsten Tempel von Tibet dem Dschokang Endlos ist die Schlange der  Pilger die betend das Bauwerk umrunden. Alt und Jung, fit und gebrechlich, alle in derselben Richtung und wir pilgern mit. Nach dem Betreten des Tempels halten wir den Atem an, spüren die Schwingungen sind gefangen im Strom der murmelnden Pilger. Diese hinterlassen ihre Spenden: Geldscheine, Früchte, Tsampa und aus Thermoskannen füllen sie Butter in die Kerzen.

 

Leider vergeht die Zeit viel zu schnell und wir begeben uns zum Potala Palast. Schon von weitem sehen wir die endlosen Stufen in die Höhe. Langsam - Schritt für Schritt geht es aufwärts. Einigen geht die Puste aus kein Wunder in dieser Höhe.

 

Im Kloster Sera kommen in den Genuss der Mönchsdebatten (natürlich für die Touristen). Ein eindrücklicher von Heiligtümern geprägter Tag geht zu Ende. Nach dem Nachtessen falle ich in die Koje und schlafe den Schlaf des Gerechten.

 

 

7. Sept. Lhasa – Gyantse  

Chinesen an der Macht

 

Nach dem Frühstück verlassen wir Lhasa. In der Agglomeration wird Hochhaus an Hochhaus (von den Chinesen) aus dem Boden gestampft und die kleinen Tante Emma Läden und Handwerksbuden (die Existenz der Tibeter) verschwinden einer nach dem andern.  Der grosse Bruder übernimmt das Ruder.

 

Wir fahren durch das fruchtbare Yarlung Tal und erfahren vom Reiseleiter, dass das Land der Bauern dem Staat gehört und kostenlos genutzt, jedoch nicht gekauft werden kann. Auf den Ertrag werden keine Steuern erhoben. In den Städten kann jedoch Eigentum erworben werden. Wir erreichen unseren ersten Fünftausender, den Khampa La Pass. Die Passhöhe ist mit bunten Gebetsfahnen und Hörnern geschmückt. Entlang des Ufers des heiligen Sees Yamdrok Yutso erreichen wir den Karo La Pass (5070m). In der Ferne glüht das Weiss der Gletscher des Noching Kansang (7138m). Gegen Abend erreichen wir Gyantse und quartieren auf dem PP des Hotels Gyantse ein.

 

 

8. Sept. Gyantse – Shigatse

Zähne zusammenbeissen und durch…

 

Unser Fahrer Klaus hat sich das heisse Wasser über den Fuss gegossen. Sieht schlimm aus… grosses Brandpflaster drauf, er beisst die Zähne zusammen und weiter geht die Reise.

 

Über der Stadt Gyantse tront, geschützt durch eine Ringmaur, die Palkhor Chode Klosteranlage. Diese bestand ursprünglich aus 16 Klöstern und einer begehbaren Stupa mit 100'000 Buddha Abbildnissen. Weiter geht die Fahrt. Der Weizen ist reif und es wird fleissig geerntet zum Teil mit Rasentrimmern und Sensen. Die Ernte wird gebündelt, auf dem Rücken gepackt und oft singend zu den Transportmitteln, vom Handkarren bis zum altersschwachen Traktor, gebracht.

 

In Shigatse besichtigen wir das Taschilunpo Kloster.
 

 

9. Sept. Shigatse – Sakaya – Shekar

Geht die Reise zu Ende?

 

Durch das entlegene Tal von Sakaya erreichen wir das Kloster mit gewaltigen Innenhöfen umgeben von mächtigen Mauern. Weiterfahrt nach Shekar wo wir beim Hotel Zufeng nächtigen. Wir verarzten Klaus, dessen Fuss nun stark eitert und hoffen dass keine Blutvergiftung im Anmarsch ist, sonst ist die Reise hier zu Ende.

 

 

10. – 11. Sept. Shekar – Basislager Mt. Everest – Shekar

Atemnot

 

In wunderschöner Landschaft fahren wir Richtung Mt. Everest Basecamp der tibetischen Seite. Schon aus der Ferne bewundern wir die 8000er Giganten, die leider immer wieder in den Wolken verschwinden, die sich an den Bergflanken sammeln. Durch hervorragend ausgebaute Strassen (natürlich durch die Chinesen) erreichen wir das Basislager (5150m). Wir sind ziemlich allein und haben Zeit die Gegend zu erkunden. Unter anderem eine kleine wunderschöne Klosteranlage. Hier hängen tausende von Gebetsfahnen und ich sorge dafür dass nun noch eine dazukommt. Wir fahren einige Km talauswärts, biegen in eine Nebenstrasse ab und campieren an einem Bach auf über 5000müM. Und was haben wir mittlerweile alle gelernt – immer langsam bewegen – sonst sind wir schneller ausser Atem als uns lieb ist. Wäschewaschen, Abendessen, Impressionen sacken lassen und … gaaaanz langsam hochhieven in meine geliebte Rotel Kabine in der 3. Etage…..Gute Nacht!

 

 

12. Sept. Shekar-Sang Sang

Kein Vorwärtskommen im Schlamm und Matsch

 

Die faustgrosse Wunde von Klaus sieht schlimm aus. Wir kontaktieren einen Arzt senden ihm Bilder und erhalten fachmännische Unterstützung. Schneiden die tote weisse Haut weg, tupfen die eitrigen Stellen trocken, salben und verbinden. Danke Arno!!!!

 

Zurück auf den endlos scheinenden Highway. Oft einfach schnurgerade durch die Hochebene. Zeitweise haben die schweren Regenfälle des letzten Monats die Strasse weggeschwemmt. Wir haben mit unserem Allradbus keine Probleme, dafür die Anderen umso mehr! Da steht sie: die Kolonne von PWs und LKWs. Bockstill. Nichts geht mehr. Keiner gibt nach, jeder will der Erste sein obwohl die Räder im Morast längst durchdrehen und alles vollschlammen. Zurücksetzen unmöglich, denn an der Stossstange drückt schon der Nächste. Und alle stehen sie da kreuz und quer,  diskutieren, schauen, warten…warten auf ein Wunder darunter ein Polizeifahrzeug. Nach einer halben Ewigkeit beginnt sich am gegenüberliegenden Strassenteil etwas zu regen. Ein PW Fahrer welcher sich rücksichtslos bis an die Spitze vorgekämpft hat bis er Stossstannge an Stossstange mit einem LKW vom Gegenverkehr steht, kommt nach einer Ewigkeit auf die Idee wieder rückwärts die Strasse hochzufahren um dem LKW  ein wenig Spielraum zu verschaffen. Durch das beherzte ausserordentlich mutige vorbildliche selbstlose Handeln des rücksichtslosen Helden kommt langsam Bewegung in die ganze Sache. Na geht doch!!! Die ganze Aktion hat uns 3 Std. gekostet.

 

 13. Sept. Saga – Kailash

und die Höhenkrankheit schlägt unerbittlich zu

 

Unser heutiges Ziel ist der Kailash, der heiligste Berg der Buddhisten und Hindus. In der einsamen Bergwelt erhaschen wir immer wieder einen Blick auf die imposanten Riesen des Himalaya. Nach wie vor haben wir traumhaftes Wetter und freie Sicht auf den Gurla Mandhata (7694m) und den Kailash (6638m)

 

Beim Tarchen Guesthaus parkieren wir unseren Bus. Seit dem Start bewegen wir uns zwischen 4-bis 5500 m.üM. Das bekommen einige zu spüren. Ein Mitreisender hat sich mit Sauerstoffflaschen eingedeckt. Eine weitere Passagierin ist schon seit Beginn der Reise auf ein absolutes Minimum reduziert – ihre Traumdestination war der Kailash. Und nun? Zwar ist sie hier aber bb sie überhaupt etwas vom Kailash gesehen hat ist fraglich denn es geht ihr mittlerweile so schlecht, dass sie bettlägrig ist und ins Hospital gebracht wird. Im Krankenwagen wird sie am nächsten Tag nach Lhasa ins Spital gefahren. Im Nachhinein erfahren wir dass sie 7 Tage hospitalisiert war, bevor sie den Rückflug antreten konnte.

So schnell, so unerbittlich schlägt die Höhenkrankheit zu! Gute Besserung, Gerda!

 

 

14. Sept. Kailash

…. Und oh Wunder – es fährt

 

Wir sind da: am Kailash – einem Höhepunkt unserer Reise.

 

Der Kailash ist unbestiegen. Er wird auch als Diamant bezeichnet. Der Berg wird von Pilgern in einem mehrtägigen Fussmarsch umrundet. Einige der Gläubigen umrunden ihn in Körperlängen. Eine Genehmigung zur Besteigung wurde Reinhold Messner erteilt, dieser verzichtete jedoch auf die Ausführung. Auch andere Bergsteiger lehnen eine Besteigung des Kailash aus Respekt vor den Tibetern ab.

 

Durch ein Tor nähern wir uns einem Friedhof, den wir jedoch nicht betreten dürfen. Hier gibt es noch die Luftbestattungen. Die Leichen werden über dem Erdboden in freier Luft beigesetzt und den Geiern oder Aasfressern überlassen. Auf dem Weg zum Fuss des Berges begegnen wir bunt geschmückten Esel, zahmen Murmeltieren, halb zahmen Vögel und Pilgergruppen. Am Ziel stossen wir auf Nomaden mit ihrer riesigen Yakherde.

 

 

Auf der Rückfahrt bergen wir mit der Seilwinde einen verunfallten auf dem Dach liegenden PKW. Wie die beiden unverletzten Mönche dem Fahrzeug entstiegen sind, können wir uns kaum vorstellen. Zwischen Dach und Frontscheibe ist ein Spalt – da wollen die beiden grossen Männer herausgekrochen sein??? So wie sie aussehen stehen sie leicht unter Schock. Trotzdem steigen sie in das komplett zerbeulte Auto und … oh Wunder – es fährt!

 

Und auch wir fahren weiter zum Manasarovasee, zum Rakastalsee immer mit Blick auf die herrliche Bergwelt.

 

 

15. Sept. Thirtapuri – Tholing

Fladenbrot und Grillspiesschen

 

Heiss sprudelt das heilige Quellwasser in Thirtapuri. Besuchen eine kleine Pilgerstätte und fahren danach über endlos scheinende schnurgerade Strassen durch die Hochebene nach Bauer. Hier verlassen wir den Highway und erreichen die Kante des gewaltigen Sutlej Canyon. Wir sind überwältigt von Blick in diese Lösslandschaft. Je weiter wir in die Schluchten des Canyon vordringen umso eindrücklicher wird diese Märchenwelt aus Gesteinsformationen. In Tholing, dem trocken anmutenden Hauptort von Guge übernachten wir. In den engen Gässchen finden wir eine Bäckerei mit frischem Fladenbrot, kleine Gasthäuser mit leckeren Grillspiesschen und viele kleine Tante Emma Läden.

 

 

16. Sept. Königreich Guge

Zerstört

 

Natürlich gibt es frisches Fladenbrot zum Frühstück. Per pedes machen wir uns durch etliche verschlungene Gässchen auf zur Tempelanlage von Tholing. Die Zerstörung des Klosters ist unübersehbar. In den Wänden sind noch die Einschusslöcher ersichtlich. Einige Überbleibsel sind Zeugen von wunderschönen Wandmalereien und grossen Statuen. Heute steht das Gemäuer glücklicherweise unter Denkmalschutz.

 

Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir die zweite heilige Stätte von Guge. Die Überreste von Tsaparang klammern sich an die steilen Hängen eines 300m hohen Hügels, welcher von zahlreichen Meditationshöhlen umgeben ist.  Auf der Hügelspitze sind die Mauerreste des Königspalastes. Am steilen Weg nach oben befinden sich Reste der Wohnhäuser und Höhlen der Mönche. Der Blick vom Palast ist grandios und noch immer haben wir Traumwetter.

 

17. Sept. Tholing – Ritu

Einsam und allein

 

Noch einmal kommen wir in den Genuss dieser traumhaften Canyon Landschaft. Zurück nach Bauer und ab hier führt die Strasse durch schnurgerade Hochebenen. Vereinzelt sehen wir noch ein paar Nomadenzelte, ansonsten ist es hier einsam und menschenleer. Wir erreichen die Garnisonsstadt Ali auf 4655m Höhe.

 

18. Sept. Ritu – Duoma

wir frieren

 

Endlich wird die Landschaft wieder ein wenig abwechslungsreicher. Über den La me La Pass und entlang des Maga Tsangpo nahe an der Grenze zu Ladakh erreichen wir den Pagong See. Dieser hat auf der tibetischen Seite Süsswasser und auf der Kashmir Seite salzhaltiges Wasser. Wir geniessen die Ruhe des Sees bei einer Wanderung am Ufer entlang. Danach fahren wir nach Duoma. An einem traumhaften Platz auf 5000m Höhe schlagen wir unser Lager auf, geniessen eine Wunderbergwelt mit Schneemützen auf den Gipfeln und schlottern uns die Glieder ab. Doch auch das nehmen wir gelassen, denn die Natur entschädigt uns tausendfach. Es ist eiskalt trotzdem – Gute Nacht!

 

 

19. Sept. Akai Chin Gebiet

 

schikaniert von der Polizei?? Oder was?

Während unserer Reise werden wir immer wieder durch die Chinesen kontrolliert. In den letzten Tagen haben wir festgestellt, dass die Kontrollen häufiger werden und die Chinesen bestimmen wo und wie wir übernachten dürfen. So wurden uns anscheinend die Freiübernachtungen gestrichen. Zudem wird unsere Route radikal gekürzt und wir werden auf dem Tibet Xinjiang Highway auf schnellstem Weg nach Kashgar geschleust. Dadurch müssen wir auf schöne Gebirgslandschaft, Passfahrten und den Basar von Yecheng verzichten. Leichter Unmut macht sich bemerkbar da der Grund unklar ist und wir vom Reiseleiter keine genaueren Angaben erhalten. Und als sei das nicht genug – durchs Gebirge dürfen wir nicht im Bus bleiben, sondern wir müssen dann in Privatfahrzeuge umsteigen.

Noch dürfen wir im Bus durchs Akai Chin Gebiet fahren, welches zwischen 4000 und 5000 müM als das höchste Plateau der Welt gilt. Es ist sehr lebensfeindlich und wir entdecken weder Behausungen noch Viehherden. Zwischen durch eine Antilope, Wildesel oder Hasen. Das Gebiet wurde von den Indern sowie den Chinesen beansprucht und dementsprechend ist die Strasse gesäumt von Stacheldrahtzäunen und immer wieder Polizeistationen.

 Und schon wieder: Alles aussteigen, in die Polizeistation, Gesichtsscan und Vergleich mit dem Passfoto. Dann dürfen wir wieder in den Bus und werden noch einmal durchgezählt und Türen zu. Der Bemützte steigt in sein Begleitfahrzeug und fährt voraus. Nach gefühlten 30 km überholt ein zweites Polizeifahrzeug und stoppt unsere Fahrt. Der Fahrer steigt aus und erneut findet eine Personenkontrolle statt, obwohl uns der Bemützte des Begleitfahrzeugs keinen Augenblick aus den Augen gelassen hat. China as it is!!!

 

20. Sept. Akai Chin

Heimatlos - ohne Bus

 

Das Fahrer/Führerteam ist nun allein im Bus unterwegs und wir werden in Privatfahrzeuge verfrachtet. Der Vorteil – wir können schöne Bilder und Videos vom roten Bus auf halsbrecherischen Gebirgsstrassen machen. Die Strassen werden zu Staubpisten und die Berge rund um uns herum sind einfach toll. Vor allem da wir mittendurch fahren und uns die Felswände von allen Seiten umschliessen. In einem kleinen Dorf im Hinterhof eines Hotels dürfen wir im Bus übernachten.

 

21. – 24. Sept. Kashgar

Eher als geplant

 

Oft kommt es anders als geplant, so auch bei uns. Gestern mussten wir 600km fahren und sind um 2 Uhr nachts in Kashgar, 2 Tage früher als geplant, angekommen. Trotz später Stunden kamen wir nicht um die Polizeikontrolle. Endlich am Hotel angekommen sind wir todmüde in unsere gebuchten Hotelbetten gekracht und weg waren wir.

 

Geplant war 1 Tag in der Oasenstadt nun haben wir 4 Tage. Wir besuchen das Abakh Hoja Mausoleum danach stürzen wir uns ins muslemisch angehauchte Stadtgewühl. Kleine Geschäfte und Handwerksbuden säumen die Strassenränder. Am meisten gefällt uns das 100 Jahre alte Teehaus, ein beliebter Treffpunk der Uiguren und Touristen. Auf traditionellen Instrumenten werden die Besucher unterhalten.

 

Am 2. Tag schlendern wir durch die Gassen. Nüsse und Rosinen sind in allen Varianten zu haben und sind einfach lecker. Am Sonntag ist Viehmarkt, das wollen wir sehen. Voller Erwartung auf Kamele werden wir diesbezüglich etwas enttäuscht. Schafe, Ziegen, Yaks und Rinder ein paar Esel und vereinzelt ein Pferd – aber keine Kamele! Umso spannender ist der Aussenbereich vom Markt hier gibt es kleine Fressbuden eine an der anderen. Da hängen die frischen Fleischstücke am Haken, darunter das Schneidbrett, ein scharfes Messer und es wird gehakt, geschnitten und verteilt. In Teig auf Fladen in Töpfen ist die Auswahl an Fleischspeisen riesig. Der Nudelmacher bearbeitet eine Masse aus Mehl und Wasser solange, bis daraus feine schöne Nudeln entstehen, welche an den kleinen Tischchen frisch serviert werden. Getränke in allen Varianten und Früchte. Herrlich nach den vielen Wochen Chinesischen Nudeltöpfen, die uns mittlerweile zum Hals heraushängen. Ganz Kashgar scheint auf den Beinen zu sein. Danach besuchen wir den Bazar – leider viel zu kurz – denn auch hier gibt es viel zu entdecken. Viel? Da gibt es die Strasse für Stoffe, Haushalt- und Elektro, Süssigkeiten, Nüssen, Rosinen, Schmuk, Kleider, Schuhe…. und noch so viele mehr. Einfach alles!

 

 

25. Sept.

 Probleme bei der Ausreise

 

Heute erfolgt die Ausreise aus China mit Problemen. Wir sind noch immer im Hochgebirge und es hat geschneit ist eiskalt, dazu kommt eine Reifenpanne, welche jedoch schnell behoben ist. Im kalten Zollgebäude dauert die übliche Gesichtskontrolle endlos lange und wir frieren uns die Glieder ab. Doch damit nicht genug…. Ab Kashgar hatten wir einen neuen lokalen Führer, der die überarbeitete Liste mit unseren Visen übernommen hat. Dumm nur, dass die ursprünglich 2seitige Liste mit 19 Reisenden nicht mehr stimmt da wir am Kailsah die höhenkranke Gerda zurückliessen. Die neue Liste mit 18 Personen (inkl. Gerda) wurde auf 1 Seite ausgedruckt. Die 2. Seite mit dem Visum einer Mitreisenden fehlt. Damit ist mit den Chinesen nicht zu spassen. Zurück nach Kashgar und ein Visum besorgen, heisst es, wir sind geschokt! Unser Führer versucht mit allen Mitteln das zu vermeiden und eine Lösung zu finden. Hin und her, her und hin….endlos und alles was wir verstehen ist, dass uns die Ausreise nicht gestattet wird. Warten, telefonieren, debattieren und endlich, aus welchem Grund auch immer, wir dürfen plötzlich ausreisen nach Kirgistan. Bei der Weiterfahrt ist der Bus voller hustender Passagiere.

 

Kaum sind wir in Kirgistan (mit neuer lokaler Führung) eingereist, säumen grüne Wiesen die Strasse, riesige Viehherden grasen frei und ohne Zäune.  Gelegentlich galoppieren riesige Herden kirgisischer Pferde über oder entlang der  Strasse  - sie haben Vortritt. Wir bewundern die Jurten am Wegesrand, spüren die Freiheit, eine ganz andere Welt als Chinas Strassen im Ait Chin, mit Kontrollen und Stacheldraht.

26. – 27. Sept.

 

Über eine kurze Strecke fahren wir dem Issik Kulsee entlang zum Chok-Tal besichtigen alte Felszeichnungen danach besuchen wir die Ruinen von Burana und unsere Reise neigt sich dem Ende zu mit Bishkek.

 

26. – 27. Sept.

 

Über eine kurze Strecke fahren wir dem Issik Kulsee entlang zum Chok-Tal besichtigen alte Felszeichnungen danach besuchen wir die Ruinen von Burana und unsere Reise von Lhasa nach Bishkek neigt sich dem Ende zu.

 

28. Sept. Rückflug über Moskau nach Frankfurt.