Schweden Norwegen 2019

Noch nie haben wir das Nordlicht oder Elche in freier Natur gesehen. Zeit wird’s!

 

17. August bis 28. September 2019 Südschweden, Lappland, Senja, Lofoten

 

Wir wollen Einsamkeit, an schönen Plätzen übernachten, Nordlicht sehen, einem Elch in freier Natur begegnen und.. und .. und   -   also  ab in den Norden!

 

16.8. Der Cali wird beladen, Velos auf den Träger, Schlauchboot hinten rein. Der Platz wird knapp. Benötigen wir Velos und Schlauchboot? Wir suchen nicht die Stadt, sondern die Natur – Also Velos runter, Schlauboot rein. Passt schon. Wir sind startklar.

 

17.-18.8 Zügig fahren wir nordwärts, schlafen an einer Autobahnraststätte bei Hamburg. Am Morgen weiter nach Kiel und um 17.45 auf die Fähre nach Schweden.

 

19.8. Pünktlich um 9 Uhr kommen wir in Göteborg an, Geld ziehen und nach Trollhättan zum Götekanal. Am Vänersee fahren wir ins Hunnneberg Reservat wandern, hoffen auf unsere erste Elchbegegnung – vergeblich. An einem schönen Platz direkt am Strand übernachten wir nach einem erfrischenden Bad und einem wunderschönen Sonnenuntergang.

 

20.8. Die Halbinsel Kallandsö begeistert uns mit einem gewaltigen Wanderwegnetz mit toller Sicht über den See. Weiter über Feld-Wald und Wiesenwege, bestaunen die Bauernhöfe mit endlosen Ackerflächen und finden einen Übernachtungsplatz mit Aussicht.

 

21.8. Traumwetter und Traumlandschaft. Wir nehmen uns Zeit. Wandern am Krater der Abbruchkante entlang und fahren erst gegen Mittag los. Besuchen Schloss Läckö. Im Fischerdorf Spiken ist die Saison vorbei und es gibt erst mal eine kurze Dusche von oben und 5 Minuten später wieder stahlblauer Himmel. Wandern auf dem Hochplatteau  im Kinnekulle NP -wo bleibt nur unser erster Elch?

 

In Hove verlassen wir den Vänersee und biegen ab Richtung Tiveden NP. In Älgaras stoppen wir bei der kleinen Holzkirche, stehen  aber vor der verschlossenen Türe und wollen schon weiter, da kommt ein netter Schwede „ er habe uns vor der Türe gesehen, eigentlich sei die Kirche zu, aber er kann sie für uns öffnen“. Sehr gerne. Und das Innere beeindruckt wirklich. Cali meistert die Schotterwege in den Park souverän und wir entdecken einen kleinen warmen Badesee mit kupferrotem Wasser. Herrlich! Im Nationalpark dürfen wir leider nicht übernachten aber ein paar Km weiter finden wir wiederum einen herrlichen Platz mit Feuerstelle.

 

22.8. Eigentlich wollten wir ganz gemütlich mit ein paar Abstechern Richtung Stockholm fahren. Doch schon nach ein paar Km leuchtet bei Cali ein gelbes Lämpchen und später noch eines und schlussendlich verliert unser treuer Gefährte immer mehr an Kraft. Im Netz suchen wir nach VW Vertretungen. Die nächste ist in 120km kurz vor Stockholm. Mit halber Kraft kommen wir an .. (Do 14. Uhr) und dann…. dann wird es richtig lustig....

Diese riesengrosse VW Vertretung ist nicht imstande auch nur einen Blick in unseren Cali zu werfen. „Vor Montag geht gar nichts“ und „falls eine Reparatur nötig ist… na ja - vor dem 4. Sept. geht gar nichts - kein Termin frei“ Wie bitte??? Wir wollen nach Norden!!! Wir wollen Nordlicht!! Wir wollen Elche!!! Wir haben Urlaub!!! Cali ist unser Zuhause!!! Ich bleibe einfach mal sitzen und warte ab was nun kommt. Der Typ weiss nicht, was er mit mir anfangen soll „die soll doch endlich mal verschwinden“ denkt er sicher. Da gibt es ja noch ein paar andere VW Vertretungen in Stockholm – wie sieht es denn da aus?? „Ach die sind auch ausgebucht“ „Können sie anrufen“ – und tatsächlich der Typ greift zum Telefonhörer. „Sind alle ausgebucht bis 4. Sept.“ – nun da bleib ich halt einfach mal sitzen –  und warte ab – der Typ wird immer unruhiger. „ Hmmm, da gibt es so einen kleinen Betrieb der hat erst neu angefangen – vielleicht….“ „wo,wo,wo???“ Er zögert und rückt schliesslich (ungern) die Adresse raus… Kaum einen Kilometer entfernt! Wir düsen um 5 Ecken und tatsächlich – eine Werkstatt – gar nicht so klein. Ohne grosse Umstände schnappt sich der Mech den Autoschlüssel, wir bekommen einen Kaffee und nach 30 Minuten Bescheid, dass ein Ersatzteil bestellt werden muss und am Montag eingebaut werden kann. Wow!!!

 

Wir erholen uns erstmal in der Nähe an einem wunderschönen kleinen Badesee

23.8. Wandern am See, leider wird das Wetter schlecht so fahren wir ins nahe gelegene Einkaufszentrum und verbummeln den Tag. Wieder zurück an den See. Wandern rundherum, sammeln so nebenbei ein paar Steinpilze, lesen, kochen und verbummeln die Zeit. Natürlich drehe ich noch eine laaaaange Ehrenrunde schwimmend am Ufer entlang. 

 

24./25.8. Am Morgen fahren wir zum Bredang Camping und checken für die nächsten 2 Tage ein. 3-Tagespass für die öffentlichen Verkehrsmittel in Stockholm und los geht’s – entdecken wir die Stact.

25.8. Wir wollen die Schären vom Boot aus sehen – das Wetter ist nicht allzu gut und die angebotenen Bootstouren auch nicht  billig. Aber – wir finden etwas. Da gibt es doch eine Fähre nach Aland? Also  durch die Schären. Wir buchen für morgen hin und zurück – 17 Euro für 2 Personen. Geht doch! Und beim Rückweg haben wir sogar Traumwetter und auf dem Wasser ein Boot schöner als das andere. (Haben eigentlich alle Schweden ein Boot?)

 

26.8. Früh am Morgen bringen wir Cali in die Werkstatt und  fahren wieder in die Stadt. Verbummeln die Zeit mit Busfahren, Essen etc bis wir um 14 Uhr  wir Bescheid bekommen: Cali ist startklar – natürlich freuen wir uns riesig auf unseren Gefährten. Kreditkarte zücken und weiter geht es Richtung Schloss Gripsholm. Übernachten an einem Weiher mit Entengeschnettar.

 

27.8.Immer wieder Wasser. Ein See hier ein See da, einmal gross einmal  klein, einmal von Wald umgeben einmal von Schilf, Seen in allen Varianten - es wird nie langweilig. Auch die Nebenstrassen sind spannend. Diese führen durch riesige Felder mit entsprechend grossen landwirtschaftlichen Geräten und dazwischen mal ein Bauernhof.

Schön gelegen ist der Anundshög, ein Grabhügel der Vikinger. Eher zufällig entdecken wir auf dem Weg nach Falun ein Freilichtdorf. Zwischen Ludvika und Borlänge biegen wir auf eine Schotterpiste zu einem kleinen Seelein ab. Ein Bad, ein Grillznacht und Gute Nacht.

 

28.8. Beeindruckend  ist es, das Kupferbergwerk in Fallun. Eingekleidet mit knall orangen Umhängen und Helmen geht es treppab ins Dunkle. Im Innern des Berges hat es an einem Zugseil einen grossen Kessel. Damit wurden Menschen, Esel und Material transportiert. Eine andere Zugangsvariante waren Leitern. Da diese sehr steil und dunkel waren benötigten die Arbeiter beide Hände für die Leiter, also wurde die Fackel im Mund transportiert. All das und noch zahlreiche weitere Geschichten bekommen wir von unserem Führer zu hören. Er ist mit Herz und Seele dabei und fesselt Alle mit seinen gestenreichen Erläuterungen. Die Führung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Am Silan See ein Bad ein Pilzznacht und Gute Nacht.

 

29.8. Es regnet. Nichtsdestotrotz fahren wir zu den Helveticfalls. Wir werden nass von oben und unten. Ok… wir sind im Norden, haben aber die richtige Kleidung. Folgen einem Schild zu der schmalen Felsspalte Storstuped. Etwas mühsam wird es dann aber mit der Suche nach einem trockenen Nachtplatz. Schlussendlich landen wir hinter einem Industriegebäude auf einem Teerplatz ohne jegliche Romantik.

 

30.8. Sonne. Juhuiiii… heute geht es ganz gemütlich weiter bis  wir gegen Mittag einen wunderschönen Platz am Störsjörn finden. Angeln, Lesen, Pilze trocknen, Steak grillieren, Wein trinken… Herz was willst du mehr?

 

31.8. Vildmarksvägen. Der Name tönt doch vielversprechend nach Elch! Erst mal begegnen uns aber hauptsächlich Wohnmobile, mehrheitlich Norweger. Die Landschaft ist beeindruckend Seen, Wälder und Hochland und Pilze – aber keine Elche. In Gäddede biegen wir ab auf die 30km lange Naturstrasse zum Hällingsafallet ab. Der Fluss hat einen Canyon in die Landschaft gefressen. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit hat es hier eine ganz besondere Fauna. Über die Schotterpiste zurück und auf die Passhöhe Stekenjokk. Eine unwirtliche faszinierende windgepeitschte Landschaft mit spärlichem Bewuchs, Mooren und einigen Rentieren, die unseren Weg kreuzen. Aber kein Elch!  Gerne wären wir hier geblieben doch der scharfe Wind bläst uns um die Ohren zudem ziehten dunkle Wolken auf. Da wir im Dachzelt übernachten wollen fahren wir lieber ins windgeschütztere Tal zu einem Rastplatz am Kultjörn. Kommt die Sonne oder kommt sie nicht?

 

1.9. Der erste Septembertag begrüsst uns mit Wasser von oben. Die treppenstufigen niedrigen Wasserfälle (Trappstegfossen) verschwinden im Dunst. Trotzdem schön. Mittag - Juhuii wir sind in Lappland und haben Sonne. Relativ zügig fahren wir weiter auf der Inlandsvägn mit einem 30 km Abstecher über Naturstrassen zum Storfossen. Die Wassermassen sind gewaltig und haben eine wunderschöne Landschaft geschaffen. Ausserhalb vom NP finden wir am Fluss einen tollen Übernachtungsplatz.

 

2.9. Beim Morgenspaziergang finde ich einen Steinpilz am anderen. Wollten eigentlich losfahren, doch - wir rollen keinen Meter und schon wieder ein Pilz. Anhalten, sammeln und wieder einer... und wieder.. mittlerweile nur noch die ganz Kleinen. Irgendwann erteilen wir uns gegenseitig ein Pilzverbot und kommen endlich vom Fleck. Unser Fussraum im Cali ist fremdbelegt und es riecht nach Steinpilz. Zum Trocknen benötigen wir Sonne doch gegen Abend ziehen Wolken auf. Wir klappern die Geschäfte nach einem Dörrex und Einmachgläser ab und werden endlich fündig. Auf den Camping in Gallivare, dörren, einmachen genau wie daheim! Endlich haben wir wieder Platz im Fussraum, dafür wird es im Kofferraum eng. Duschen, Sauna, Znacht und Guat Nacht.

 

3.9. Nach dem Mittag nordwärts durch die Tundra mit vielen kleinen Seen, Birkenwäler – aber ohne Elchsichtungen. Über Kiruna bis kurz vor den Abisko NP. Schlafplatz an einer schönen Bucht am See.

 

4.9. Absiko NP. Wunderschön mit Canyon, vielen Wanderwegen und dem Nigulla, einem schönen Aussichtsberg. Die Sesselbahn ist wegen des starken Windes auf dem Gipfel geschlossen. Wandern dem Canyon entlang zu mehreren kleinen Aussichtspunkten. Immer wieder schau ich hoch zum Nigulla, der Berg lockt und nach dem Mittag leg ich los. Ab auf den Gipfel. In der Höhe bläst es mich fast von den Schuhen aber die Aussicht ist Hammer. Auf dem Rückweg Heidelbeeren  gesammelt  danach weiter über die Grenze nach Norwegen zum nächsten Schlafplatz an einem Fluss.

 

Norwegen

5.9. Der Küste entlang fahren wir Richtung Insel Senja. In Finsness treffen wir Nora und Mattheis. Gegen Abend beginnt es wieder mal zu regnen. Schlafplatz ist unter der grossen Brücke (hahaha) aber ganz ok.

 

6.9. Und nun haben wir es… es pisst! Wir fahren in einige Buchten und erreichen Husoy, wäre wohl ein schönes Fischerdorf, wenn denn das Wetter mitmachen würde. Im strömenden Regen die Strasse zurück und erstmal abwarten mit Tee trinken. Nützt nichts es regnet weiter. In Fjordgard übernachten wir auf dem PP einer Sportanlage.

 

7.9. Endlich kein Regen – also hoch zum Heston. Und die Aussicht ist Wahnsinn. Der Segla ist ein Riesenbrocken und von hier oben zum Greifen nah. Wir steuern den nächsten Fjord an und übernachten in Melfjordvaer auf einer Anhöhe. Nicht nur Elche wollten wir im Norden sehen – sondern auch Nordlichter. Und tatsächlich eine ganz kurze Zeit ist der Nachthimmel über uns grün beleuchtet. Ein Highlight.

 

8.9. Nora und Mattheis, es war schön mit Euch, leider haben wir nicht so viel Zeit wie ihr zur Verfügung. Wieder allein fahren wir weiter über Tunganeset mit freiem Blick auf eine Bergkette. In Skaland startet bei der Kirche der Pfad zum Husfjellet. Ein schöner Aufstieg, durch Wald, ein Moorfeld, über Gestein zum Gipfel mit einem Ausblick über Fjorde und Berge. Atemberaubend. Da wieder vermehrt Regen angesagt ist, steuern wir zügig Richtung Lofoten. In Bardufossen übernachten wir bei einer Kirche.

 

9.9. Lofoten. Laut Wettervorhersage soll es die nächsten 2 Tage sonnig sein, und danach rabenschwarz. Wir fahren nach Andenes, hoffen auf Wals, werden aber enttäuscht. Die Saison ist vorbei. Tote Hose. Wir drehen fahren an die Westküste und geniessen einen schönen Sonnenuntergang bei unserem Nachtplatz.

 

10.9. Die Sonne weckt uns. Plötzlich eine Elchkuh mit 2 Kitz. Doch genauso schnell ist sie wieder im Gehölz verschwunden. Schneller als geplant fahren wir südwärts. In der Ferne bauschen sich dunkle Wolken auf. Eigentlich wollten wir per Boot in den Trollfjord, der Fahrplan ausserhalb der Saison macht uns einen Strich durch die Rechnung. In Kabelvag schlafen wir bei einem kleinen Hafen. Es regnet.

 

11.9. Sonne! Henningsvaer – ein schönes Fischerdorf. Haukland und Utakleiv finden wir Südseestrände und türkisblaues Wasser. Leider zu kalt zum Baden. Weit im Süden türmen sich rabenschwarze Wolken auf. Dank erhöhtem Reisetempo erreichen wir Reine trockenen Fusses (Pneus) und beschliessen am späten Abend die Fähre nach Bodo zu nehmen, da für die nächsten Tage Sturm angesagt ist. Die Nachtplatzsuche ist im Dunkeln nicht so einfach. Wir landen auf einem PP einer Nebenstrasse.

 

12.9  Morgens stürmt ein Mann mit Maschinengewehr und Tarnanzug den Platz. Sirenen ertönen. Laute Stimmen, Befehle …. Oh Schreck … und ein Mann der filmt…Uffff!! Der Bewaffnete kommt zu uns und entschuldigt sich. Entlang der Strasse hätten sie heute Morgen Warnschilder für die Übung angebracht, aber nicht mit uns auf dem PP gerechnet. Auf dem Weg in den Süden wollen wir zum Svartifoss gletscher – natürlich keine Saison mehr – also kein Boot und 20km Fussmarsch hin und zurück. Nein. Also zu den nahen Grotten. Geschlossen – off season. Hier übernachten wir vor der Lodge.

 

13.9.Es pisst!! und stürmt und wir fahren!! Und hier gibt es garantiert keine Elche!

 

14.9. Und es pisst noch immer. Trondheim im Regen. Internet bei Mac D. Etwas Sonne am Nachmittag. Nachtplatz bei Aure am See.

 

15.9. Molde im Regen. Gemäss Wetterprognose soll es im Inland sonnig sein. Also Flucht westwärts und tatsächlich zeitweise streifen uns ein paar Sonnenstrahlen. Wir wollen Naturstrassen und Natur also biegen wir ab ins Grimsdalen Tal. Zahlen 100 Kronen und - Wow… die Berge rundherum weisse Mützen und das Tal in den schönsten Herbstfarben! Nur die Temperaturen halten uns davon ab hier im Dachzelt zu übernachten. Dazu fahren wir talwärts und finden ein Vollmondplätzchen an der ruhigen Strasse.

 

16.9. Juhuii Sonne. Durchs Rondalen entlang am Fluss umrundet von Bergen tuckern wir nun endlich wieder im gemütlichen Reisetempo. Hier ein Wasserfall, da eine schöne Landschaft im herbstlichen Kleid und dazwischen schöne kleine Seelein. Sehr fotogen. Danach Lillehammer - bei der Sprungschanze parkiert, 936 Stufen hoch - und das wars auch schon - Lillehammer war nicht der Hammer. Weiter nach Hamar an den Strand zum übernachten.

 

17.9. Wir wollen zurück nach Schweden - nach Bastnäs zum Autofriedhof. Spannend - aufeinander, nebeneinander, ineinander – die Autowracks sind kreuz und quer verteilt, teilweise sogar ein wenig nach System. Eine kleine Ecke für die VW Käfer eine Ecke für den Van und danach wieder Kraut und Rüben in allen Farben der Korrosion. Knips, knips, knips. Ein paar KM weiter schlagen wir unser Lager auf,  Kottelets auf den neu erstandenen Gasgrill und satt ins Dachzelt.

18.9. Wir sind mitten im schwedischen Wald. Pilze? Ja Eierschwämmli. Elche? Nicht die Spur. Sonne? Pur! So gefällt es uns. Die Freiheit im Cali hat uns eine Routenänderung Richtung schön Wetter ermöglicht. Aus der geplanten Lofotenwoche wurden wetterbedingt 2 Tage und nun haben wir noch freie Zeit. Eigentlich wollten wir entlang dem Vätternsee fahren, verlassen diese Route aber relativ schnell da uns kleinen Strassen uns die Seenlandschaft zwischen Vätternsee und Halden viel besser gefällt. In Billingfors finden wir einen schönen Campingplatz.

 

19.9. In der Nähe vom Camping besuchen wir noch die Felsritzungen auf den Granitsteinen. Am späten Nachmittag fahren wir weiter vorbei an den Schleusen von Dalsland mit dem Aquädukt von Haverud. Und natürlich übernachten wir wieder an einem kleinen See in der Nähe von Ang.

 

20.9. Bei Traumwetter erreichen wir die Schärenlandschaft nördlich von Göteborg. Hier ist es touristisch, wir haben glücklicherweise Nachsaison und erkunden die kleinen idyllischen Fischerdörfchen ohne den üblichen Rummel. Über endlose scheinende Felsplatten wandern wir von einer Bucht in die nächste und es geht weiter und weiter. Unsere Nachtplatzsuche ist gar nicht so einfach. Überall die Camping Verbotsschilder. Schlussendlich landen wir bei einem Stellplatz bei Hällevadsholm.

 

21.9. Wir bleiben in der Schärenlandschaft. Mit kleinen Wanderungen, Schwimmen und Fischen vergeht der Tag blitzschnell. Am Abend fahren wir nach Hamburgsund, erleben einen richtig spektakulären Sonnenuntergang vom Hügel über dem Dorf. Leider wie schon gestern mit Camping Verbot. Aber der Fährhafen bei Hamburgsund mit Dusche und Toilette ist auch nicht schlecht und wir schlafen ruhig und unbehelligt.

 

22.9. Gemütlich fahren wir südwärts in jede Bucht jedes Dörflein, geniessen das traumhafte Wetter und landen am Abend in Smögen, wo wir auf einem PP oberhalb des Kanals übernachten .

 

23.9. Nach wie vor begeistert uns die schwedische Seenlandschaft und wir fahren kreuz und quer durch kleine Nebenstrassen Richtung Süden. Bei Svenungsgrund haben wir an einer Schotterstrasse am See unser Plätzchen gefunden mit wunderschönem Sonnenuntergang. Ein einziges Fahrzeug passierte uns mit einem freundlich grüssenden Fahrer.

 

24.9. Die Wetterprognosen für die nächsten Tage sind nicht mehr ganz so gut. So beschliessen wir spontan nach Ullared zu fahren. Was gibt es da? Klar:

Gekås ist Skandinaviens größtes Warenhaus und Schwedens größtes Ausflugsziel. Hier gehört Schlangestehen zum Einkaufserlebnis (Rekord: 1,4 km!). Manchmal kommen bis zu 30.000 Menschen an einem Tag. Das Warenhaus beschäftigt in der Hochsaison über 1.400 Mitarbeiter. Das Dorf Ullared hat aber nur 800 Einwohner.

 


"""Hallo, Hallo? Ratet mal wo ich bin... ja genau..

in Ullared im Gekas. Mann ist das spannend.... da kommt einer nach dem andern raus, mit gelben Rieseneinkaufstüten, die so schwer sind, dass sie kaum in den Kofferraum gewuchtet werden können. Im Laden hat es Parkplätze für die Einkaufswagen. Die sind randvoll mit Nutzbarem und Kitsch. Und manch Eine ist total erschöpft von der ganzen Anstrengung. Echt spannend, Leute, das müsst ihr gesehen haben!! Aber..

Das Beste kommt noch: da sind 2 Schweizer doch glatt mit so nem kleinen Einkaufskorb unterwegs. Wie kann man nur - total unverständlich!"""

Abends sind die beiden Schweizer auf den Felgen – wenn auch nur Augenshopping – es ist anstrengend. Weit fahren wollen wir nicht und finden ganz in der Nähe  an einem Seelein (wie soll es anders sein) unseren Nachtplatz.


25.9. Bei bewölktem Himmel aber immerhin ohne Regen fahren wir durch Nebenstrassen Richtung Göteborg. Unser letzter Übernachtungsplatz in Schweden finden wir beim Lygnerensee.

 

26.9. Heute abend fährt unsere Fähre. Da wir vermehrt davor gewarnt wurden, unser Fahrzeug unbeaufsichtigt in Göteborg stehen zu lassen, haben wir von der Stadt leider nicht allzuviel gesehen. Aber wir haben ja Natur und nicht Städte gesucht. Also nicht allzu schlimm.

 

27.9. Heimfahrt Kiel-Lenzerheide mit Schlafplatz Autobahnraststätte

 

28.9. Fazit: Tolle Landschaften mit Seen, Bergen, Mooren und stürmischer See. Sogar das Wetter hat einigermassen mitgespielt, bis auf die Lofoten und die Westküste Norwegens. Hier haben wir auf Grund des Wetters die eingeplante Zeit radikal gekürzt. Uns hat vor allem Senja mit den schroffen ins Meer fallenden Bergen und Schweden mit den lieblichen Landschaften gefallen. Die Einsamkeit in Lappland haben wir sehr genossen und fanden immer wieder schöne Plätzchen ganz für uns allein.